Forderung nach Aussetzen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)

Der Tiroler Bauernbund begrüßt die klare Haltung von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Im Rat der Landwirtschaftsminister in Brüssel hat Totschnig unmissverständlich klargestellt: Europa schafft mit der EUDR einen Bürokratiemonster, das das eigentliche Ziel – den Schutz des Regenwaldes – verfehlt.

„In Tirol wachsen unsere Wälder seit Jahrzehnten, wir haben eines der strengsten Forstgesetze weltweit und eine lange Tradition nachhaltiger Bewirtschaftung. Es ist völlig unverständlich, dass unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern mit unnötiger Bürokratie belastet werden sollen. Mehr Papier schützt keinen Regenwald – Hausverstand und Differenzierung schon“, betont Tirols Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler.

Der Tiroler Bauernbund unterstützt daher die Forderung nach einem Aussetzen der EU-Entwaldungsverordnung („Stop-the-clock“). „Wir brauchen Regeln, die dort ansetzen, wo tatsächlich Regenwald zerstört wird – nicht in Tirol, wo wir seit Generationen Verantwortung für unsere Wälder übernehmen“, so Geisler.

Die EUDR verpflichtet Unternehmen zur vollständigen Rückverfolgbarkeit und Entwaldungsfreiheit für Produkte wie Holz, Kaffee, Kakao, Soja oder Rinder. „Das mag für Hochrisikoregionen sinnvoll sein, in Tirol bedeutet es aber einen enormen Verwaltungsaufwand ohne jeden Mehrwert für den Umweltschutz. Unser Wald wächst Tag für Tag – statt Bürokratie brauchen wir Rahmenbedingungen, die unsere nachhaltige Forstwirtschaft stärken“, erklärt Geisler.

Mit seiner Forderung nach Praxistauglichkeit und Differenzierung macht der Tiroler Bauernbund deutlich: „Wir stehen zum Schutz der Regenwälder. Aber wir lassen nicht zu, dass unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern, die Vorbilder in Sachen Nachhaltigkeit sind, durch realitätsferne EU-Vorgaben bestraft werden“, so Geisler abschließend.