Igel sitz auf einem Stück Holz umringt von Laub

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Ein feines Platzl für einen stacheligen Untermieter

Der Igel ist harmlos, nützlich und bei Kindern beliebt. Wer ihm jetzt Laubhaufen, Futter und Ruhe bietet, profitiert im Frühjahr von weniger Schädlingen im Garten.

Wenn im Herbst die Felder abgeerntet sind und die Nächte kälter werden, beginnt für den Igel eine entscheidende Phase: Er begibt sich auf die Suche nach einem geschützten Winterquartier, um seinen Winterschlaf sicher zu überstehen. Besonders in ländlichen Gegenden finden Igel gute Lebensbedingungen – wenn man ihnen ein wenig hilft.

Ein nützlicher Helfer

Der Igel ist ein Kulturfolger. Er lebt dort, wo Menschen leben – in Gärten, unter Holzstapeln, in Hecken oder an Feldrändern. Er frisst Nacktschnecken, Käfer und andere Schädlinge und ist damit ein nützlicher Helfer im Garten und auf dem Hof. Anders als oft befürchtet, richtet er dort keinen Schaden an: Gemüse oder Fallobst interessieren ihn nicht. Für Kinder ist der Igel ein spannendes Wildtier, das Interesse an der Natur weckt – Beobachtung ja, anfassen nein: Das bedeutet für ihn Stress.

Was jetzt für den Igel zählt

Ab Mitte November, spätestens wenn es dauerhaft unter 5  Grad Celsius kalt wird, zieht sich der Igel zurück. Im Winterschlaf senkt er seine Körperfunktionen stark ab – jede Störung kostet wertvolle Energie. Damit er bis zum Frühjahr durchhält, braucht er vorher ausreichend Fettreserven.

Wer helfen möchte, kann Igeln abends eine Portion Katzenfutter (ohne Fisch) mit Haferflocken anbieten. Wichtig: Immer frisches Wasser bereitstellen – aber keine Milch! Tagsüber sollte man Igel in Ruhe lassen.

Ein sicheres Winterquartier ist genauso wichtig. Dafür eignet sich ein dichter Laubhaufen, eine ruhige Ecke unter Sträuchern oder ein selbstgebautes Igelhaus.

Tipps für einen guten Start in die kalte Jahreszeit

  • Laubhaufen liegen lassen
    Bieten natürlichen Schutz und Wärme – bitte bis zum Frühjahr nicht entfernen!

  • Igelhaus aufstellen oder bauen
    Aus Holz, Stein oder Kiste. Größe: ca. 30 mal 30 cm, Eingang zehn mal zehn Zentimeter. Innen mit Laub, außen mit Reisig dämmen. Eingang nach Südost ausrichten!

  • Füttern vor dem Winterschlaf
    Katzenfutter und Haferflocken, abends bereitstellen. Dazu frisches Wasser – keine Milch!

  • Gefahrenquellen absichern
    Schächte, Kellerfenster, oder Teiche mit Ausstiegshilfe sichern.

  • Vorsicht beim Aufräumen
    Laubhaufen oder Reisig nicht unkontrolliert abbrennen oder umsetzen – oft schlafen dort Igel.

  • Nicht stören
    Wer Igel beim Schlafen stört, bringt sie in Lebensgefahr. Ruhe ist überlebenswichtig!

Im Falle einer Krankheit

Ein gesunder Igel rollt sich bei Störung sofort ein. Ist er tagsüber unterwegs, mager oder apathisch, braucht er Hilfe. In dem Fall: Tierarzt kontaktieren oder eine Wildtierauffangstation informieren. In Tirol übernimmt der Tierschutzverein je nach freier Kapazität kranke Igel.