Die heurige Weinlese im Land ob der Enns ist weitestgehend abgeschlossen: „Der überwiegende Anteil ist in den Kellnern und dort ,sturmt‘ es schon. Gute Qualitäten hängen vereinzelt noch in den Gärten“, berichtet mit Leo Gmeiner, einer der es wissen muss. Der Weinbaupräsident erwartet heuer ein sehr gutes Weinjahr: „Ein fruchtig-frischer Jahrgang kündigt sich an“, ist Gmeiner überzeugt. Nicht zuletzt deswegen, weil die oberösterreichischen Winzer heuer – anders als im Vorjahr wo viele von ihnen keine einzige Traube ernten konnten – sowohl vom Frost als auch vor Hagel verschont geblieben sind.
Ein fruchtig frischer Jahrgang
Nach rechtzeitig einsetzendem Regen im Frühjahr konnten die Reben den trocken-heißen Juni gut überstehen, ohne dass ihre Entwicklung merklich beeinträchtigt wurde. Der anschließende feucht-kühle Juli stellte die Winzer zwar vor gewisse Herausforderungen im Hinblick auf Pilzkrankheiten, doch mit dem Beginn des Augusts wendete sich das Blatt: In den Spätsommermonaten sorgten warme Tage und kühle Nächte für eine nahezu ideale Reifephase der Trauben. Diese Temperaturschwankungen förderten die Ausbildung intensiver Aromen und einer harmonischen Geschmacksstruktur. Selbst die Niederschläge in der zweiten Septemberhälfte konnten der Gesundheit der Trauben nichts mehr anhaben. So können sich die heimischen Winzer heuer nicht nur über besonders aromatische Trauben mit knackigem Säurespiel freuen, sondern auch über eine leicht überdurchschnittliche Erntemenge. „Es hat sich wieder einmal gezeigt: Wenn man das ganze Jahr konsequent im Weingarten arbeitet und dann zum Schluss auch noch etwas Glück mit dem Wetter hat, kann man in Oberösterreich sehr gute Qualitäten ernten. Der Jahrgang 2025 wird ein richtiger Klassiker, trinkanimierend und unglaublich aromatisch“, freut sich Gmeiner.
Dynamische Entwicklung
Kaum eine Sparte der oberösterreichischen Landwirtschaft hat in nur wenigen Jahren eine derartige Dynamik entwickelt, wie der Weinbau. Vor 20 Jahren zählte man in Oberösterreich gerade einmal drei Hektar Rebfläche. Heute sind es schon knapp 100 Hektar. „Es ist aber nicht nur die Fläche gestiegen, sondern auch die Qualität“, so Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger, der bestätigt, dass das Interesse am Einstieg in den Weinbau weiterhin ungebrochen hoch ist. Die Rebfläche wächst kontinuierlich. Aktuell beschäftigen sich in Oberösterreich bereits 40 Winzer professionell mit dem Weinbau.
„Mit Leidenschaft und Pioniergeist haben die oberösterreichischen Winzer den Weinmarkt erobert. Ihre Weine überzeugen durch Qualität und Charakter. Steigende Temperaturen eröffnen neue Chancen – und mit dem Genussland Oberösterreich steht ein starker Partner an der Seite des Weinbaus“, betont Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Kooperation mit den Kulti-Wirten
Getrunken wird der Wein aus Oberösterreich zu mehr als 95 Prozent im eigenen Land. Auch die heimische Gastronomie setzt beim Wein immer stärker auf Regionalität und so findet sich bereits in vielen Restaurants, Gasthäusern und bei Veranstaltungen Wein aus dem Land ob der Enns fix auf der Weinkarte. „Es ist uns in der Landwirtschaft ein besonderes Anliegen, dass die Gäste in der heimischen Gastronomie darüber informiert werden, woher die Speisen und Getränke, die konsumiert werden, stammen. Jede Initiative in die Richtung verstärkter Verwendung von regionalen Lebensmitteln und deren Auszeichnung auf der Speisekarte wird von uns ausdrücklich begrüßt. Oberösterreich kann zurecht stolz sein auf seine Gasthauskultur, aber auch auf die Bäuerinnen und Bauern, die Lebensmittel und Getränke in höchster Qualität herstellen“, so Waldenberger.
Besonders erfreulich sei die intensivierte Zusammenarbeit der Winzer mit den Kulti-Wirten. Regionalität hat für sie seit jeher absoluter Priorität. Das gilt vor allem auch für den Bezug von Rohstoffen für ihre Gerichte, die sie Tag für Tag ihren Gästen servieren. Wo immer möglich, stammen Lebensmittel und Getränke aus der näheren Umgebung, oftmals sogar aus eigener Produktion.
Das regionale Denken und Handeln soll künftig auch bei Weinen aus Oberösterreich noch stärker in den Mittelpunkt rücken – insbesondere durch die intensivierte Zusammenarbeit mit den Winzern. Mehr edle Tropfen aus Oberösterreich sollen auf die Tische der Kulti-Wirte kommen: „Wir bieten täglich sechs bis acht offene Weine von oberösterreichischen Winzern an. Mittlerweile kommen mehr als 80 Prozent der Weine, die in unserem Gasthaus ausgeschenkt werden, von Winzern aus Oberösterreich“, erklärt Kulti-Wirt-Obmann und Schupf’n-Wirt Reinhard Guttner aus Rohr im Kremstal.
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