Eine Bio-Blumenproduzentin, eine Milchbäuerin, ein Schweinezüchter eine biodynamischen Weinbäuerin und ein Bio-Rinderbauer sind die heurigen Biodiversitätsbotschafter. Sie sind Vorbilder und teilen ihr Wissen und ihre Freude an der Natur. Sie bieten bei Bauernhof-Spaziergängen und Küchentisch-Gesprächen, Interessierten die Möglichkeit, mehr über biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung zu erfahren und Erfahrungen auszutauschen.
Sie alle haben eines gemeinsam: den Fokus auf Biodiversität am eigenen Betrieb. Ihr Ziel ist es, andere zu inspirieren, ebenfalls Maßnahmen für mehr Biodiversität umzusetzen. Die Auswahlkriterien: ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Betriebsführung, aktiver Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und die Bereitschaft, Wissen weiterzugeben.
Pfeffers Augenmerk liegt auf Verzicht der Bodenbearbeitung.
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Josef Pfeffer ist Biodiversitätsbotschafter aus Niederösterreich.
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„Ich möchte zeigen, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht ausschließen und den Menschen meine Art der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung näherbringen“, erklärt Josef Pfeffer, aus Mank in Niederösterreich. Der Landwirt bewirtschaftet einen Familienbetrieb mit 25 Hektar Ackerland, einem Hektar Grünland und führt zusätzliche eine Schweinezucht und-mast. Sein Augenmerk liegt auf Verzicht der Bodenbearbeitung. Er fährt mit seinen Maschinen nur, wenn es die Witterung zulässt, passt den Reifendruck an und versucht Verdichtungen so gut es geht zu vermeiden. „Ich fördere das Bodenleben, die Artenvielfalt und den Humusaufbau und reduziere die Bodenerosionen und Bodenverdichtungen. Mir ist es wichtig, den Konsumentinnen und Konsumenten die Leistungen der Landwirtschaft für die Umwelt und die Artenvielfalt zu zeigen und meinen Betrieb dennoch wirtschaftlich zu führen“, betont Pfeffer. Seine Arbeitsmethode folgt klaren Grundprinzipien: Die Flächen sind möglichst immer bedeckt, sei es durch wachsende Pflanzen, deren Wurzeln oder abgestorbene Pflanzenreste. Eine zentrale Rolle spielen dabei Zwischenfrüchte und Untersaaten, die in Mischungen mit bis zu 15 verschiedenen Arten angebaut werden. Darunter finden sich sowohl winterharte als auch abfrostende Mischungspartner. Als unverzichtbaren Helfer hebt der Bauer den Regenwurm hervor: Er lockert den Boden, sorgt für Durchlüftung und steigert die Fruchtbarkeit, weiß Josef Pfeffer.
Salzburgs erste Blumenbäuerin
Brigitte Dörner aus Eugendorf in Salzburg setzt seit mehr als fünf Jahren auf Blumenanbau. Nach jahrelanger Erfahrung in der Obst- und Gemüsebranche hat sie nun laut eigenen Angaben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Schon als Kind hat mich jede Blume im Garten meiner Oma oder auf den Feldern fasziniert“, erzählt Dörner. Der gesamte Produktionsprozess am Hof, sprich von der Aussaat der Samen über die Aufzucht der Jungpflanzen bis hin zum fertigen Arrangement, findet somit unter ihrer Verantwortung statt. Neben dem Blumenanbau betreiben ihr Mann und sie gemeinsam die Pflege von Streuobstwiesen sowie die Produktion von Bio-Heu. Außerdem findet man Bienenstöcke im angrenzenden Wald fördern die Bestäubung. Biotope, Totholz- und Steinhaufen bieten zusätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Auf ca. 2000 m² wachsen rund 150 verschiedene Sorten Bio-Schnittblumen, Trockenblumen und Dahlien.
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Brigitte Dörner teilt ihr Wissen in Workshops sowie Führungen und setzt sich für einen nachhaltigen Blumenanbau ein.
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Rinder auf Wildblumenwiesen
Johann Schauer betreibt gemeinsam mit seiner Partnerin im oberösterreichischen Natternbach einen 80 Hektar großen Bio-Rindermastbetrieb, der auf eine besonders tier- und umweltfreundliche Bewirtschaftung setzt. Neben der extensiven Weidehaltung umfasst der Betrieb auch Naturschutzflächen und artenreiche Wildblumenwiesen. Auf den Ackerflächen werden neben herkömmlichem Brotgetreide auch alternative Kulturen angebaut. Die Ernte wird in einer eigenen Brotbackstube weiterverarbeitet. „Ich bin Biodiversitätsbotschafter, weil ich überzeugt bin, dass wir der Natur wieder mehr Vielfalt zurückgeben müssen. Die Landwirtschaft hat dabei eine Schlüsselrolle: Wir bewirtschaften die Flächen nicht nur, sondern wir können auch gestalterisch eingreifen und mit vergleichsweise wenig Aufwand Lebensräume vernetzen“, weiß Schauer. Genau das hat der Landwirt umgesetzt und etwa einen Teich neben dem Hof angelegt. Von diesem gehen Blühstreifen und Wildgehölzhecken aus und schaffen so neuen Lebensraum für Insekten, Kleinsäuger und Vögel. Er selbst ist überzeugter Biodiversitätsbotschafter und hebt deshalb hervor: „Biodiversität bedeutet nicht Verzicht, sondern Bereicherung für die Landschaft, die Landwirtschaft und die Gesellschaft.“ Laut dem Oberösterreicher wirken seine Flächen dadurch lebendiger und die Vielfalt sei unmittelbarer erlebbar. Der Aufwand, Flächen aufzuwerten und Lebensräume zu vernetzen, sei aus seiner Sicht überschaubar und er wünsche sich, dass sich die Bereitschaft dafür steigert.
Johann Schauer führt einen Bio-Rindermastbetrieb mit Weidehaltung, Naturschutzflächen und Wildblumenwiesen.
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Johann Schauer hat auf seinem Betrieb einen Teich anlegen lassen und Blumenwiesen angesät.
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Die weiteren Botschafter sind die burgenländische Pionierin im biodynamischen Weinbau Birgit Braunstein und die steirische Milchbäuerin Roswitha Marold Seit heuer kann jeder der möchte, eine passende Bäuerin oder Bauern für die nächste Runde nominieren. Mehr Infos dazu hier.
Projekt „Farming for Nature Österreich“
Das Projekt läuft bereits im vierten Jahr und hat bisher 20 Botschafter hervorgebracht. Sie zeigen, dass schon kleine Schritte große Wirkung für Natur und Betrieb haben können und machen Mut, sich für eine vielfältige, klimafitte Zukunft einzusetzen. Ausgewählt werden diese von einer Fachjury aus jeweils 26 Nominierten. Nominiert werden die Bäuerinnen und Bauern
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