Die richtige und frühzeitige Erziehung ist die Basis für ein gutes Zusammenleben.

Nicht jede Hunderasse ist für alle Aufgaben geeignet. Schon aus diesem Grund sollte man sich vor der Ansschaffung eines Hundes gut überlegen, für welchen Zweck der Vierbeiner gebraucht wird.

Quelle: Viktoria Hainzl
Sie ist ausgebildete Hundetrainerin aus Graz. Jahrelang war sie bei der Rettungshundestaffel dabei.

„Der klassische Hofhund ist meist größer und territorial veranlagt“, weiß Hundetrainerin Anna Pregel. „Rassen wie der Deutsche Schäferhund, der Berner Sennenhund oder auch der Hovawart haben sich bewährt und sind bekannt für ihre Fähigkeit, ein Anwesen zu bewachen und zu melden, wenn sich diesem Fremde nähern.“ Doch die Aufgaben eines Hofhundes können variieren. Manchmal werden sie benötigt, um das Vieh zu hüten, wie es zum Beispiel bei Border Collies oder Australian Shepherds der Fall ist. Wichtig sei es laut Pregel, „dem Hund von Beginn an klarzumachen, was er tun soll und was nicht“.

Ohne Erziehung geht es nicht

Ein zentraler Aspekt ist die konsequente Erziehung des Tieres. „Es ist wichtig, dass die Besitzer sich vorher Gedanken machen, was sie ihrem Hund in ihrem Umfeld bieten können“, betont die Trainerin.

“Gerade auf einem Hof ist es entscheidend, dem Hund frühzeitig beizubringen, welche Bereiche für ihn zugänglich sind und welche nicht.” – Anna Pregel

„Die Sozialisierung spielt eine große Rolle, vor allem wenn der Hof an Wanderwege grenzt. Der Hund muss lernen, Passanten zu tolerieren.“ Welpen kennen diese Grenzen oftmals noch nicht und möchten in erster Linie spielen.

Quelle: Viktoria Hainzl
Hunde müssen sozialisiert werden, um ruhig zu bleiben, wenn Leute vorbeigehen.

Pregel: „Gerade auf einem Hof ist es entscheidend, dem Hund frühzeitig beizubringen, welche Bereiche für ihn zugänglich sind und welche nicht. So lassen sich auch etwaige Gefahren und Probleme mit dem Vieh vermeiden.“ Auch brauche jeder Hund einen ihm zugeordneten Platz, an dem er sich aufhalten darf. „Bei einem Welpen beginne ich, diesen am Platz an die Leine zu nehmen und wenn Leute vorbeigehen, ihn zu beruhigen und an Ort und Stelle zu halten.“ So lerne der junge Vierbeiner, Spaziergänger oder auch fremde Tiere zu ignorieren.

Quelle: Viktoria Hainzl
Nicht jede Hunderasse eignet sich für jede Aufgabe auf einem Bauernhof.

Belohnung gehört dazu

Auch sollen Hunde vor allem in der Lernphase bei korrektem Verhalten belohnt werden. „Dadurch verstehen sie, wenn sie etwas richtig oder falsch gemacht haben.“ Wichtig sei auch das konsequente Festhalten der Regeln, ohne Ausnahmen. „Wenn ich nicht möchte, dass mein Hund etwa ins Haus kommt, dann darf ich keine Ausnahmen machen.“ Andernfalls könnten die Tiere verwirrt werden und werden dann fälschlicherweise bestraft. Das Verhalten des „Herrchens“ sei vielfach auch die größte Herausforderung beim Training, so die Steirerin: „Oft sind es nicht die Hunde, die das Problem darstellen, sondern ihre Besitzer, die Verhaltensweisen der Tiere nicht verstehen oder inkonsequent handeln. Aber man kann alles lernen und üben“, lautet Pregels Devise.

Quelle: Viktoria Hainzl
Konsequentes Handeln der Besitzer ist wichtig für den Lerneffekt.

Fazit: Als Wach- oder Hütehunde leisten Hofhunde oft einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und zum reibungslosen Ablauf auf dem Bauernhof. Durch die richtige Erziehung und Pflege können sie das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier bereichern und das Leben auf dem Land sicherer und amüsanter gestalten.

Hier gibt die Hundetrainerin noch Tipps, was man bei einer Hundeanschaffung beachten sollte. 

- Bildquellen -

  • Anna Pregel: Viktoria Hainzl
  • Sozialisierung: Viktoria Hainzl
  • Hunderassen: Viktoria Hainzl
  • Konsequentes Handeln: Viktoria Hainzl
  • Hofhunde: Viktoria Hainzl
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AUTORKatharina Berger
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