Ein Mädchen isst Erbsenreis und Huhn in einer Schulkantine

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Bauernbund verärgert über Menüpläne an Wiener Schulen

Gut einen Monat nach Schulstart macht das Boulevard-Blatt „Heute“ dieser Tage das Kantinenessen an Wiener Schulen zum Thema. Schweinefleisch suche man dort vergebens.

Vegetarisch oder schweinefleischlos?“ Vor dieser Wahl stand eine Mutter aus Wien, als sie das Schul-Mittagessen für ihre Tochter ordern wollte, die Gratiszeitung Heute, berichtete zuerst darüber. Wie der Bauernbund mitteilte, stand im Fall dieser Taferlklasslerin kein Menü mit Schwein zur Verfügung. Dabei sei Schweinernes „seit Generationen fixer Bestandteil des österreichischen Speiseplans“. In der Bundeshauptstadt verschwinde es nun „Stück für Stück aus den Speiseplänen und damit auch von den Tellern der Schüler“, moniert man im Bauernbund.

Bauernbund spricht von „fatalem Signal“

Dessen Angaben zufolge gebe es in dortigen Schulen zwar mehrere Auswahlmöglichkeiten. Doch nur eines enthalte überhaupt noch „manchmal Schweinefleisch“. Die übrigen Varianten seien entweder vegetarisch oder zumindest ohne Schweinefleisch, in manchen Schulen werde gleich überhaupt kein Menü mehr mit Schwein angeboten. „Besonders besorgniserregend ist, dass manche Schüler auch Fleischgerichte ablehnen, die gar kein Schwein enthalten. Aus Angst, auch ihr Gericht könnte Schweinefleisch enthalten, obwohl das nicht der Fall ist“, wird berichtet. Als Konsequenz strichen zahlreiche Schulen solche Gerichte komplett von der Kantinenkarte. Für Bauernbund-Direktorin Corinna Weisl ein „fatales Signal“: „Schweinefleisch darf nicht stillschweigend von den Speiseplänen verschwinden. Niemand muss es essen, aber es muss angeboten werden. Schweinefleisch ist Teil unserer Esskultur. Wir treten gegen falsch verstandene Toleranz auf und fordern, dass die Vielfalt auf den Tellern erhalten bleibt.“

Die Schülerinnen und Schüler wollen und sollen selbst entscheiden. Was wir nicht brauchen, sind stille Verbote durch die Hintertür.

Norbert Totschnig

Bauernbund-Präsident Georg Strasser schlägt ähnliche Töne an: „Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren bestes Schweinefleisch. Vielfalt am Teller bedeutet Wahlfreiheit für alle. Jede und jeder darf selbst entscheiden, aber das Angebot muss bleiben.“ „Wir lassen uns nicht vorschreiben, was auf unsere Teller kommt“, ist auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig überzeugt. Nachsatz: „Die Schülerinnen und Schüler wollen und sollen selbst entscheiden. Was wir nicht brauchen, sind stille Verbote durch die Hintertür.“