Geflügelpest erfordert einmal mehr Stallpflicht

Das Federvieh hat in den kommenden Wochen wieder verordnetes Ausgehverbot.

Nachdem sich in Österreich die Fälle der Hochpathogenen Aviäre Influenza mehren, auch Vogelgrippe oder Geflügelpest genannt, wurden nun strengere Biosicherheitsmaßnahmen ergriffen. Hausgeflügel muss wieder im Stall bleiben.

In jenen Regionen, die bereits jetzt als „Gebiete mit erhöhtem Geflügelpestrisiko“ ausgewiesen sind, müssen Hühner, Puten, Gänse seit Dienstag, 10. Jänner, bis auf weiteres in geschlossenen oder zumindest überdachten Stallungen gehalten werden. Die Stallpflicht gilt gemäß einer entsprechenden Novelle der Geflügelpestverordnung des Gesundheitsministeriums für alle Betriebe und Hobbyhaltungen ab 50 Tieren.

Verglichen mit anderen EU-Ländern sind die Nachweise der Geflügelpest in Österreich aber vergleichsweise gering. Sie betreffen zudem nur Wildvögel und eine kleine Hobbyhaltung. Seit dem Jahreswechsel wurden jedoch laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vermehrt tote Wildvögel gefunden, insbesondere in Niederösterreich und Wien. Weil davon auszugehen sei, dass das Virus damit in der heimischen Wildvogelpopulation verbreitet sei, erfordere die Situation die rechtliche Anpassung der Biosicherheitsvorschriften für Geflügelhalter, erläuterte die Gesundheitsagentur.

Betroffen von der Stallpflicht sind große Teile Ober- und Niederösterreichs sowie Wien, die als Risikogebiet eingestuft sind. Aber auch in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland muss das Federvieh in einigen Regionen in den Stall. In Salzburg und Vorarlberg sind nur wenige Risikozonen ausgewiesen, lediglich Tirol ist gänzlich frei davon. Aber auch in den Nicht-Risikozonen sind die Landwirte im gesamten Bundesgebiet ebenfalls dazu angehalten, direkte und indirekte Kontakte zwischen ihrem Geflügel und Wildvögeln zu verhindern.
Aus Tschechien wurde vergangene Woche ein Großausbruch in einer Legehennenfarm nahe Pilsen gemeldet Dort mussten 220.000 Tiere getötet werden. Das entspricht etwa 3 Prozent des Gesamtbestandes des Landes. Um eine Ausbreitung auf weitere Ställe mit mehr als einer halben Million Tiere zu verhindern, wurden strenge Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Zudem müssen in Tschechien derzeit Millionen Eier entsorgt werden.

Weitere Details: https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/vogelgrippe

- Bildquellen -

  • Braune Legehennen: agrarfoto.com
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AUTORBW
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