„Fast im Wochentakt gibt es mittlerweile Wolfsrisse in Tirol. Die Rückkehr des Wolfs nach Tirol stellt unsere kleinstrukturierte Kulturlandschaft, unsere Almen und unsere Nutztiere vor riesige Herausforderungen“, stellt die Tiroler EU-Abgeordnete Barbara Thaler fest: „Es muss möglich sein, Tiere, die sich auffällig verhalten und gezielt Nutztiere angreifen, entnehmen zu können.“
Sehr erfreut über die Unterstützung der Tiroler Europaparlamentarierin zeigt sich BR Peter Raggl. Er fordert ebenfalls die Senkung des Schutzstatus für den Wolf und die Anpassung der aus den frühen 1990er stammenden FFH-Richtlinie: „Seit der Unterschutzstellung des Wolfes haben sich die Verhältnisse grundlegend geändert. Damals hat es in ganz Europa und vor allem im Alpenraum nur noch ganz vereinzelt Wölfe gegeben, mittlerweile sind es aber zwischen 20.000 und 30.000.“ Von einer gefährdeten Tierart könne laut Raggl daher überhaupt nicht mehr gesprochen werden.
Insbesondere Tirol sei durch das enge Aneinanderliegen von Natur- und Lebensraum für die Ansiedelung des Wolfs ungeeignet. „Der Schaden, den ein einzelnes Tier anrichtet, ist mit Geld nicht gutzumachen. Gerade auf den Tiroler Almen ist es nicht möglich Schafe, Ziegen und Rinder vor dem wilden Tier zu schützen!“, betonen Thaler und Raggl. Die Abgeordneten sehen die seit Jahrhunderten gepflegte alpine Almbewirtschaftung durch Wölfe massiv gefährdet.
Da der Wolf keine nationalstaatlichen Grenzen kennt, ist sein Schutzstatus auf europäischer Ebene geregelt. Hier will die Tiroler Vertreterin im Europäischen Parlament aktiv den Schutz der Almwirtschaft unterstützen: „Es gibt immer wieder Initiativen den Schutzstatus des Wolfes zu lockern. Die gezielte Entnahme von Problemtieren muss endlich möglich werden“, so Thaler.
Gemeinsam mit dem Bauernbund unterstützt sie eine sachliche Debatte darüber, ob angesichts der stark steigenden Population die Beibehaltung der höchsten Schutzkategorie für den Wolf noch gerechtfertigt ist. Mit MEP Simone Schmiedtbauer und MEP Alexander Bernhuber finden sich im Europäischen Parlament zwei weitere österreichische Unterstützer für die Lockerung des Wolf-Schutzstatus. Bauernbunddirektor Peter Raggl begrüßt die europäische Initiative und will den Druck erhöhen: „Sonst werden Land- und Tourismuswirtschaft schon sehr bald mit massiven Problemen zu kämpfen haben.“
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