Für Elmar Monz, Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins, war der Almsommer 2025 ein guter, wenn auch kein sorgenfreier. „Wir konnten heuer früh auffahren, gab ausreichend Futter hat gepasst und auch die Wasserversorgung war stabil“, schildert Monz. Vor allem die regenreichen Wochen im Juli hätten für volle Quellen und Tränken gesorgt. In den trockenen Jahren zuvor sei die Wasserversorgung oft zum Problem geworden.
Mehr Risse durch den Wolf
„Schattenseite der Saison sind die Risse durch Großraubtiere – sie waren rund doppelt so zahlreich wie im Vorjahr“, betont Monz. In mehreren Regionen mussten Verluste begutachtet werden, in einigen Bezirken wurden auch Abschussverordnungen erlassen. Für ihn ist klar: „Die Almbewirtschafter und das Personal kennen ihre Alm am besten. Wenn sie die Jagdprüfung abgelegt haben und alle Voraussetzungen erfüllen, sollen sie auch Risiko- und Schadwölfe entnehmen dürfen, die im Almgebiet umgehen und die Tiere bedrohen. Das wäre ein Riesenschritt nach vorne.“
Bewusstsein schaffen
Monz verweist auch auf die Notwendigkeit von Aufklärung im Umgang mit Weidevieh. „Der tragische Vorfall in der Steiermark, wo ein Mann auf einer Alm von Kühen tödlich verletzt wurde, zeigt, wie wichtig klare Regeln sind: Abstand halten, Hunde an die Leine, Herden nicht durchqueren. Das muss allen Gästen vermittelt werden – und zwar konsequent.“
Radtourismus und Almabtrieb
Ein weiteres Thema sieht er im stark wachsenden Radtourismus. „Wir freuen uns über das Interesse, aber es braucht klare Spielregeln. Gerade bei den Almabtrieben kam es heuer zu rücksichtlosem Verhalten. Hier braucht es Lösungen – notfalls auch zeitweise Sperren einzelner Routen.“ Generell werde es künftig nötig sein, noch stärker mit dem Tourismus zusammenzuarbeiten und ein gutes Miteinander zu fördern.
Dank an das Personal
Bei aller Kritik verliert Monz nicht den Blick auf die Menschen, die die Alm tragen: „Alm bedeutet Arbeit rund um die Uhr. Mein Dank gilt allen, die heuer wieder Verantwortung übernommen haben.“ Positiv stimme ihn, dass viele junge Leute bereit sind, auf die Alm zu gehen: „Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Damit das so bleibt, müssen die Rahmenbedingungen stimmen.“
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