65 Jahre nach der Matura

Heuer sind es genau 65 Jahre her, seitdem Josef Riegler zusammen mit 26 jungen Burschen aus ganz Österreich und Südtirol an der HBLA Raumberg die Matura abgelegt hat. „Wir waren der erste Jahrgang, der im November 1956 in die neuerrichtete Schule einzog, die anderen drei Jahrgänge übersiedelten von Seefeld nach Raumberg“, erinnert sich Riegler, der später als Agrarlandesrat, Bundesminister, ÖVP-Bundesparteiobmann und Vizekanzler die heimische Politik mitgeprägt hat. „Wir waren bunt gemischt und kamen aus dem ländlichen und urbanen Raum. Die Aufnahmeprüfung machten wir noch im Hotel Post in Seefeld in Tirol.“

Chance des Lebens

Kürzlich organisierte er das jährlich stattfindende Maturatreffen. Auf dem Programm des dreitägigen Zusammenseins standen unter anderem der Besuch der Landes Schau im Schloss Eggenberg, ein Mittagessen im Schloss St. Martin und eine kleine Gedenkfeier in der Kirche St. Martin. „Zwölf der 27 Klassenkameraden sind schon gestorben, einige sind krank“, berichtete Riegler. Für ihn als weichenden Bauernsohn war der Besuch der HBLA Raumberg die „Chance seines Lebens“. Und er nützte sie. Interessant ist, dass keiner einziger Schulkollege Bauer oder Bürgermeister wurde. Die meisten waren beruflich als Lehrer, im Genossenschaftswesen, in der Beratung oder Forschung tätig.

Erinnerungen an die Lehrer

Wo im nächsten Jahr das Maturatreffen stattfinden wird, war noch nicht fix. „Wir müssen angesichts unseres Alters zeitnah denken. Die meisten sind jetzt doch schon 87, 88, 89 Jahre alt. Jetzt genießen wir es und hoffen, dass wir es auch im nächsten Jahr wieder so nett haben“, merkt ein Klassenkamerad an. Dann beginnt – so wohl bei jedem Klassentreffen üblich - das Reden über die gemeinsame Schulzeit und über die damaligen Lehrer. Direktor war damals Hofrat Edmund Lerner. „Er war ein Polterer mit einem weichen Herz“, merkt Riegler an.