Johanna Haider beim Brotbacken mit Kindern

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OÖ Bäuerinnen vermitteln Landwirtschaft

Zum Weltlandfrauentag öffnen Bäuerinnen den „Klassenraum Bauernhof“. Heuer steht das Thema „Vom Samenkorn zur Karotte“ im Mittelpunkt.

Anlässlich des Weltlandfrauentages am 15. Oktober sowie des heutigen Welternährungs- und Weltbrottages bringen Oberösterreichs Bäuerinnen Kindern die Welt der Landwirtschaft näher. Seit zehn Jahren finden die sogenannten „Aktionstage der Bäuerinnen“ in Schulen statt. Eine Initiative, die Schülerinnen und Schülern ermöglicht, Lebensmittelwissen und landwirtschaftliche Kreisläufe mit allen Sinnen zu erleben. Das heurige Jahresthema lautet „Vom Samenkorn zur Karotte“.

Ziel ist es, Landwirtschaft mit allen Sinnen zu erleben und den Kindern dadurch eine oft neue Welt zu zeigen und Einblicke in die Welt der regionalen und heimischen Lebensmittel zu eröffnen.

Johanna Haider

Landesbäuerin OÖ

Die Bäuerinnen übernehmen dabei eine wichtige Bildungsaufgabe: „Sie machen auf den sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken“, betont Landesbäuerin Johanna Haider. 

Die „inneren Werte“ der Karotte 

Im Mittelpunkt steht heuer die Karotte mit all ihren Facetten. Mithilfe von Schaubildern, Verkostungen und Informationsmaterial erfahren die Kinder mehr über „die inneren Werte“ des Gemüses. Dabei lernen sie, dass Karotten in unterschiedlichen Farben vorkommen und auch das Grün gegessen werden kann.

Kinder lernen Brot und Landwirtschaft kennen

Die Aktionstage sind Teil eines breiteren Engagements der oberösterreichischen Landwirtinnen und Landwirte. Bäuerinnen und Bauern produzieren Ackerfrüchte, Gemüse, Obst oder Milch und vieles mehr in höchster Qualität. Viele Direktvermarkter veredeln diese Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Bei Schulbesuchen, auf den 129 „Schule am Bauernhof“-Betrieben und bei Veranstaltungen wie den „Tagen der Landwirtschaft“ vermitteln sie authentisch, was Landwirtschaft ausmacht.

Wir Bäuerinnen sehen es als unsere persönliche Verantwortung, bereits den Kindern Lebensmittel- und Ernährungswissen aus erster Hand weiterzugeben. Dazu gehört auch das Denken in Kreisläufen. Nur so können unsere Kinder von heute zu mündigen Konsumenten von morgen werden.

Johanna Haider

Landesbäuerin OÖ

Bei den „Tagen der Landwirtschaft“ in Linz war Haider selbst aktiv dabei und vermittelte Kindern Wissenswertes rund um das Thema Brot. „Den Kindern einen aktiven Vormittag erleben lassen und dabei Themen rund um Landwirtschaft näherbringen, ist für uns sehr wichtig. Viele städtische Kinder haben nur selten die Gelegenheit, direkt mit Lebensmittelproduzenten zu sprechen. So finde ich es sehr wichtig, hier einen Überblick über die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft zu geben“, so Haider, die selbst Brot-Direktvermarkterin ist.

Frauen leisten fast die Hälfte der Arbeit

Der persönliche Kontakt steht für Haider im Mittelpunkt: „Auf unseren landwirtschaftlichen Betrieben ist vieles im Umbruch. Der zunehmende Einfluss von Digitalisierung und KI verändern vieles und damit stehen wir ständig vor neuen Aufgaben und Herausforderungen.“ Gerade deshalb sei die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf den Höfen und der Dialog mit Konsumentinnen und Konsumenten besonders wichtig.

In Oberösterreich werden laut Haider rund 40 Prozent der bäuerlichen Betriebe von Frauen geführt, und etwa 46 Prozent der Arbeit auf den Höfen wird von Bäuerinnen geleistet. „Eine partnerschaftliche Betriebsführung ist für das Gelingen auf den Höfen wesentlich und ebenso eine offene Diskussion über Landwirtschaft mit den Konsumenten. Dazu gehört für mich persönlich besonders auch die Diskussion mit den Konsumenten von morgen, mit den Kindern“, so Haider abschließend.

Weltlandfrauentag

Am Weltlandfrauentag zeigt die ARGE Bäuerinnen, die Unterstützung von Frauen in der Land- und Forstwirtschaft in arbeitspolitischen, sozialen und gesellschaftlichen Belangen als zentrales Element ihrer Arbeit auf. Sie hat als größte Frauenorganisation im ländlichen Raum rund 130.000 Mitglieder. Unter www.bäuerinnen.at sind alle Themen, mit denen sich die Bäuerinnen seit 50 Jahren beschäftigen gesammelt.