Im vergangenen halben Jahr sind die Zinsen in einem noch nie dagewesenen Tempo gestiegen.  Lagen die Euribor-Werte als Basisindikator für Kreditzinsen Mitte des Jahres 2022 noch im negativen Bereich, kletterten diese bis dato schon auf fast 3 Prozent (6-Monate-Euribor). Aktuell kostet ein variabler Immobilienkredit effektiv ca. 4,5 Prozent. Ein gleich rasanter Zinsanstieg wird 2023 allgemein nicht mehr erwartet, trotzdem zeigen die „höheren“ Zinsen (Anmerkung: In den 1980/90-er Jahren lagen sie zeitweise bei über 10 Prozent!) 

Auswirkungen auf den Immobilienmarkt: Die Nachfrage nach Immobilien geht zurück, es werden weniger Kredite vergeben. Die Schattenseite: Der Druck auf Schuldner, die sich in der Niedrigzinsphase hoch verschuldet haben, steigt, und so manche Immobilie wird zwangsläufig auf den Markt kommen. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage sollten diese Faktoren zumindest dämpfende Auswirkungen auf die Preise haben.

Auch wenn höhere Zinsen für viele Menschen und Betriebe eine Herausforderung darstellen, für den aufgeheizten Immobilienmarkt ist das „gesund“ und führt hoffentlich zu einer Preisbremse: Wenn weniger gekauft wird, wird weniger gebaut, der Wettbewerb unter den Firmen steigt, die einzelnen Gewerke sollten wieder günstiger anbieten und damit könnte eine Immobilie wieder etwas erschwinglicher werden – womit mittelfristig auch wieder mehr investiert wird, die Nachfrage steigt …

Auch wenn es kurzfristig weh tut: Moderate Zinsen tun dem Markt gut.

 

thomas.danzl@tirol.gv.at

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