Wissen trifft auf Praxis im Stall

Bei zwei Stallworkshops tauchten die Florianer in die Welt der innovativen Landwirtschaft ein und sammelten wertvolle Erfahrungen für die Zukunft.

„Learning by doing“ war das Motto beim praxisnahen Stallworkshop der Schüler der HLBLA St. Florian wie zum Beispiel am Biohof Diwold in Katsdorf.

Die Schüler der Höheren landwirtschaftlichen Bun­deslehranstalt (HLBLA) St. Florian erlebten kürzlich zwei praxisnahe Stallworkshops, die spannende Einblicke in innovative landwirtschaftliche Betriebe boten. Dabei standen moderne Technologien, nachhaltige Prakti-ken und das Wohl der Tiere im Mittelpunkt.

Hightech-Welt der Milchviehhaltung

So öffnete zum Beispiel Markus Gruber, der selbst Absolvent der HLBLA St. Florian ist, seine Stalltüren in St. Georgen am Walde und bot den Schülern einen Einblick in einen der wohl modernsten Milchviehställe des Landes. Mit etwa 150 Fleckviehrindern, davon 65 Milchkühe, beeindruckte der Stall durch innovative Technik und effiziente Arbeitsprozesse. Zu den Highlights des Stallworkshops der in Koope­ration mit der Firma „Lely“ zustande kam zählten sicherlich die Besichtigung des sogenannten „Vectors“, ein Fütterungsroboter, der mehrmals täglich frisches Futter mischt und verteilt, dem Melkroboter „Astronauts A5“ und dem automatischen Reinigungs­system „Discovery“.

Quelle: HLBLA St. Florian
Der fortschrittliche Milchviehstall von Gruber in St. Georgen am Walde

Im Anschluss an die Führung wurden die Schüler weiters in Gruppen eingeteilt, um unterschiedliche Aspekte des Betriebs zu analysieren. Themen wie Fütterungskontrolle, Tiergesundheit und Datenanalyse waren im Vordergrund. Darüber hinaus stand Betriebsleiter Gruber für Fragen der Schüler zur Verfügung. Die Ergebnisse zeigten, dass moderne Technologien nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das Tierwohl nachhaltig verbessern können.

Praxisorientiertes Lernen am Biohof Diwold

Für einen weiteren Stallworkshop besuchten die Schüler den Biohof Diwold in Katsdorf, welcher von Gottfried und Simone Diwold geführt wird. Dabei konnten die Teilnehmer die Mutterkuhhaltung hautnah erleben. So begann der Praxis-Ausflug mit einer Betriebsführung, bei der Diwold den neu angebauten Stall und den hofeigenen Fleischverarbeitungsraum vorstellte.

Anschließend mussten die Schüler in Gruppen wieder verschiedene Aufgaben lösen. Neben alltäglichen Aufgaben im Stall, lag das Augenmerk vor allem auf der Trächtigkeitsuntersuchung und Wiegung der Rinder. Mithilfe einer von den Schülern selbst adaptierten Viehwaage wurden die Tiere nach der Reihe gewogen. Zusätzlich durften einige der Schüler versuchen, Trächtigkeitsuntersuchungen durchzuführen. Auch die Pflege der Tiere stand bei der Gruppenarbeit im Fokus.

Gegen Ende des Workshops zeigte Diwold den Schülern noch die mobile Weide-Schlachtbox, welche etwa zehnmal im Jahr, bei der Schlachtung, zum Einsatz kommt, um durch eine möglichst stressfreie Schlachtung die hohe Qualität des Rind­fleisches sicherzustellen. Nach der Kühlung und Reifung der Schlachtkörper im hofeigenen Schlachtraum beziehungsweise Kühlraum werden die Schlachtkörper dort auch zerlegt und in Form von Fleischpaketen direkt ab Hof vermarktet.

Für die Landwirtschaft von morgen

Beide Workshops zeigten eindrucksvoll, wie wertvoll praxisnahes Lernen für angehende Landwirtinnen und Landwirte ist. Die Kombination aus moderner Technik, nachhaltigen Konzepten und tiergerechter Haltung gab den Schülern wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der heutigen Landwirtschaft.

- Bildquellen -

  • OLYMPUS DIGITAL CAMERA: HLBLA St. Florian
  • IMG 7331: HLBLA St. Florian
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AUTORAnna Sophie Stockinger
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