Willige Helfer, wenn das Schicksal zugeschlagen hat

Geburtenschwache Jahrgänge und der steigende Anteil an Untauglichen sorgen vielerorts für einen Zivildiener-Mangel. Die Landwirtschaft kann sich noch über eine hohe Nachfrage an Interessenten freuen.

Sicher nicht leicht, aber dafür umso interessanter: Diese zehn jungen Männer haben sich für den Wehrersatzdienst auf einem Bauernhof verpflichtet.

Bei der diesjährigen Preisverleihung „Zivildiener des Jahres“ wurden im Museum für Angewandte Kunst in Wien wieder einmal Menschen in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, die im vergangenen Jahr viel für die Gesellschaft geleistet haben. Niederösterreich stellte heuer gleich zwei Landessieger.

Ein wertvoller Dienst an der österreichischen Gesellschaft

2019 haben bundesweit 14.660 junge Männer ihren Zivildienst geleistet und zeigten dabei überragenden Einsatz. Eine Jury wählte für Niederösterreich gleich zwei davon aus und ehrte sie als „Zivildiener des Jahres“.

Lukas Fahrngruber-Biernbaum wurde vom Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Land- und Forstwirtschaft, Abteilung Landwirtschaftsförderung einem landwirtschaftlichen Betrieb zugeteilt. Mit seiner besonnenen und verlässlichen Art wurde er schon nach kurzer Zeit zum Ruhepol einer vom Schicksal schwer getroffenen Familie.

Auch Jonathan Zeilerbauer hat als Zivildiener im Pflegewohnhaus Casa Leben in Kirchberg/Rabenstein der Seniorenbetreuung überzeugt. Mit großem Engagement bereicherte der begeisterte Blasmusikant den Bewohnern den Alltag und packte dann und wann auch mal seine Trompete aus, um auf dieser in der Casa aufzuspielen.

Zivildiener helfen auch in der Land- und Forstwirtschaft

Das Land Niederösterreich und der NÖ Bauernbund organisieren als Rechtsträger gemeinsam die sogenannte „Sozialhilfe in der Landwirtschaft“. Diesen Wehrersatzdienst leisten seit Anfang Oktober zehn Burschen ab. Neun Monate lang sind sie die helfenden Hände und eine große Stütze für bäuerliche Familien, die sozial bedürftig sind oder durch Unfall oder Krankheit in große Not geraten sind.

Bevor die Zivildiener auf Höfe zugeteilt wurden, haben alle einen einwöchigen Einschulungskurs in den Gebieten Pflanzenbau, Tierhaltung, Waldwirtschaft und Arbeitssicherheit an der LFS Gießhübl erhalten, von Fachlehrerin Maria Resch sowie von Johannes Reiterlehner, dem neuen Direktor der Schule. Und von NÖ Bauernbund-Sozialreferent Paul Kammerhofer wurden sie in ihren Aufgabenbereich eingeführt und über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt.

Die Zuteilung auf die Bauernhöfe erfolgte schließlich ebenfalls durch Paul Kammerhofer gemeinsam mit Manuela Bartunek und Werner Maurer von der Abteilung „LF3“ beim Land Niederösterreich.

Junge Männer, die ihren Zivildienst in Form der Sozialhilfe in der Landwirtschaft leisten möchten, sind aufgerufen, sich rechtzeitig für einen Platz vormerken zu lassen. Voraussetzung dafür: eine landwirtschaftliche Ausbildung oder fundierte Vorkenntnisse sowie Führerschein B und F.

Kontakt: Sozialreferat des NÖ Bauernbundes, Paul Kammerhofer, Telefon 02742/9020-2130 oder E-Mail sozialreferat@noebauernbund.at.

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  • 10 01 45 20 NO: NÖ BB/Kammerhofer
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