Wie sicher ist unsere Energieversorgung?

Veranstaltung „Energie.Versorgung.Sicherheit“ am 20. Juni in Wien

Österreich hat großes Potenzial für erneuerbare Energien. Foto: agrarfoto.com

Österreich deckt laut Österreichischem Biomasse-Verband seinen Energieverbrauch zu 70 Prozent mit importierten fossilen Energieträgern. Die Ausgaben für die Nettoeinfuhren von Erdöl, Erdgas, Kohle und Strom sollen jedes Jahr etwa zehn Milliarden Euro betragen. Diese Gelder fließen großteils in Länder mit hohen Defiziten bezüglich Demokratie und Korruption. Die Erdgasimporte Österreich stammen fast gänzlich aus Russland; in der Top 10 der Rohöllieferanten befinden sich mit Libyen, dem Irak oder Nigeria Staaten, die teilweise von Terrormilizen kontrolliert werden, so der Österreichische Biomasse-Verband. Die Sicherheit unserer Energieversorgung müsse somit stark in Frage gestellt werden. Durch das Festhalten an fossilen Energien mache sich Österreich erpressbar und trage zum Voranschreiten des Klimawandels bei.

Nahostexpertin Kneissl spricht über Kriege um fossile Energieträger

Die Veranstaltung „Energie.Versorgung.Sicherheit“ am 20. Juni in Wien soll die Auswirkungen des ungebremsten Verbrauchs von Erdöl, Erdgas, Kohle und Kernenergie aufzeigen. Lokale Auswirkungen in Gebieten der fossilen Energieerzeugung präsentiert Professor Wolfgang Kromp vom Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit der Universität für Bodenkultur Wien. Die Energieanalystin und Nahostexpertin Karin Kneissl beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit Kriegen, die heute um Vorkommen fossiler Energieträger geführt werden und stellt dar, inwieweit sich die Konflikte mit der Verknappung der Rohstoffe noch verschärfen.

Abhängig von Putins Gasfeldern

Über die Tragweite der Abhängigkeit von einer einzigen Gasleitung aus Russland referiert Energieexperte Werner Zittel. Dabei thematisiert er auch die stetig steigenden Importe von Kohle- und Atomstrom nach Österreich, gerade in den Wintermonaten. In diesem Zusammenhang befasst sich Marktanalyst Georg Benke mit den Tücken der Elektrifizierung des Wärmemarktes.

Die Alternative vor der Haustür

Die Fachtagung möchte aber auch Alternativen aufzeigen: den effizienten Einsatz unserer heimischen Ressourcen Sonne, Biomasse, Wasser und Wind zur Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln. Dies sorgt für Unabhängigkeit, regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Klimaschutz.

Wie eine 100-prozentige Stromversorgung aus eigenen erneuerbaren Energien möglich ist, stellt Gustav Resch von der TU Wien vor. Welchen Beitrag Biotreibstoffe und Elektrofahrzeuge auf dem Weg zu einer erdölfreien Mobilität leisten können, erklärt Professor Jürgen Zeddies von der deutschen Universität Hohenheim. Mit der Bedeutung der Erneuerbaren für den Zivilschutz und der Bekämpfung von Energiearmut setzen sich Thomas Hauser vom Niederösterreichischen Zivilschutzverband und Herbert Greisberger, Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, auseinander.

Biomasse-Verband erwartet 200 TeilnehmerInnen

Der Österreichische Biomasse-Verband erwartet etwa 200 TeilnehmerInnen zur Fachtagung. Als Zielgruppen sind vor allem Vertreter der Energiebranche, Forst- und Landwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Bildungseinrichtungen sowie Medien angesprochen.

Der Eintritt, Tagungsunterlagen, Mittagessen und Pausengetränke kosten 54 Euro (inkl. 20% MwSt). Für Studenten und Schüler gibt es Ermäßigungen.

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm findet man auf der Homepage des Österreichischen Biomasse-Verbandes zum Download: http://www.biomasseverband.at/presse/presseaussendungen/pressematerialien-2017/wie-sicher-ist-unsere-energieversorgung/

Die Anmeldung zur Tagung ist unter folgendem Link möglich:
http://www.biomasseverband.at/veranstaltungen/veranstaltungsanmeldung/

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