Egal ob Land- oder Forstwirt: Ein gesunder Boden ist die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Nicht zuletzt der Klimawandel und die damit einhergehenden längeren Trockenperioden und häufigeren Starkregenereignisse machen einen intakten Waldboden notwendig. Um die Auswirkungen der Holzernte auf den Wasserhaushalt besser zu verstehen, haben Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur und des Bundesforschungszentrums für Wald eine Studie in den Beständen der Österreichischen Bundesforste durchgeführt.
Sie verglichen drei verschiedene Ernteverfahren: Harvester und Forwarder, Harvester und Forwarder mit Bändern sowie motormanuelle Fällung und Bringung über Seilkräne. Das Ergebnis: Vor allem in unwegsamem Gelände ist die dritte Variante mit Abstand die bodenschonendste. „Die Ergebnisse unseres Beregnungsversuchs zeigen, dass sich die Auswirkungen der verschiedenen Holzerntesysteme auf den Boden zum Teil stark unterscheiden“, erklärt Boku-Doktorand Maximilian Behringer. In den Versuchen wurden Starkregenereignisse simuliert und Wasseraufnahme, -abgabe und Oberflächenabfluss des Bodens dokumentiert.
Deutlicher Unterschied in Rückegassen
Nicht befahrener Waldboden, aber auch jener in den Seiltrassen konnte demnach das gesamte Wasser aufnehmen. In den Fahrwegen der Harvester und Forwarder hingegen flossen mehr als 60 Prozent des Wassers direkt ab. „Insgesamt haben alle Holzerntesysteme den Anteil der großen Poren im Boden verringert“, relativiert der Studienautor. Diese großen Poren seien aber für die schnelle Einsickerung und Verteilung von Wasser im Boden essenziell. „Aus diesen Ergebnissen lernen wir einmal mehr, dass die befahrene Fläche möglichst klein gehalten werden sollte“, resümiert Behringer.Auch die Bodenbedingungen sind zu beachten. Bekanntlich ist trockener und gefrorener Boden deutlich unempfindlicher als nasser.
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- Seilanlage: agrarfoto.com