Frauen in der Landwirtschaft sind vieles – Tierhalterin, Buchhalterin, Marketingexperten, Mutter, Hausfrau und Ehefrau – doch vor allem sind sie geschickte Unternehmerinnen. Auch dieses Jahr kürt daher eine Jury der Landwirtschaftskammer die Unternehmerinnen des Jahres. „Die Kandidatinnen sehen mit viel Weitblick die Chancen auf den landwirtschaftlichen Märkten und verwandeln sie auf den Höfen zu Einkommen. Die Selbstständigkeit und die Arbeit in der Natur schätzen sie besonders, weil viele von ihnen außerlandwirtschaftliche Berufserfahrung als Mitarbeiterinnen in Betrieben gesammelt haben. Alle absolvierten umfangreiche Ausbildungen, denn Fachwissen sowohl in der Urproduktion als auch in der Diversifikation ist wichtig, um in der Betriebsführung erfolgreich zu sein“, erläutert Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
In die Finalrunde haben es 15 Powerfrauen aus ganz Oberösterreich geschafft. Gekürt werde die Siegerinnen kommenden Mittwoch, den 10. November 2021.

Die 15 Kandidatinnen in der engeren Auswahl

  • Veronika Brudl, Lochen (BR): Die Seminarbäuerin ist 40 Jahre alt und bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Ehemann den elterlichen Betrieb in Lochen am See. Im Internet betreibt sie unter www.hofkueche.at den Blog „Veronikas Hofküche“ mit einer Reichweite von monatlich 8000 Besuchern. Sandra Edelsbacher, Roßleithen (KI): Die 28-Jährige bewirtschaftet mit ihrem Lebensgefährten den Brunlitzerhof in Roßleithen mit drei Standbeinen: Legehennen, Hofladen und Biodünger-Erzeugung.
  • Sabine Eder, Pinsdorf (GM): Gemeinsam mit ihrem Ehemann Johann bewirtschaftet die 47-Jährige einen Milchviehbetrieb im Vollerwerb mit Schule am Bauernhof und erzeugt zudem „Eders Bauerneis“.
  • Adelheid Hebesberger, Nussbach (KI): Den Grundstock des Betriebes bilden die 80 Zucht- und 950 Mastsauen. Für die Direktvermarktung werden 1300 Weidegänse, 1200 Masthendl und 300 Bauernhof-Enten gehalten. Zudem beschäftigt sich die 43-Jährige mit Federnverarbeitung.
  • Christine Hinterdorfer, Unterweißenbach (FR): Die 34-Jährige Bio-Nebenerwerbsbäuerin hat seit 2020 das neue Standbein als Konfliktmana­gerin mit Spezialisierung auf die Landwirtschaft (Hof-Mediation) aufgebaut.
  • Viktoria Jachs-Kastler, Leopoldschlag (FR): Als Frau in einem Betriebszweig aktiv, der stark von Männern dominiert wird, steht die 34-Jährige nicht nur auf ihrem Betrieb, sondern auch als Obfrau der bäuerlichen Forstpflanzenzüchter ihre „Frau“.
  • Barbara Kalteis, Michaelnbach (GR): Als überzeugte Direktvermarkterin von Schafmilch-Produkten und leidenschaftliche Landwirtin steht die 46-Jährige im direkten Kontakt zu ihren Kunden und nutzt so jeden Austausch, um die Landwirtschaft ins richtige Licht zu rücken.
  • Maria Mayrhofer, Engerwitzdorf (UU): Die Jungbäuerin (26) hat 2018 einen Hofladen errichtet, in dem
    mittlerweile elf Angestellte tätig sind. Zudem wurde heuer mit dem Bau eines Tierwohlstalls begonnen.
  • Lisa Moritz, Schlatt (VB): Die 37-Jährige Quereinsteigerin führt den Meindlhof in Schlatt im Vollerwerb. Die Gemüse-Vermarktung fußt auf drei Säulen: Hofladen, Gemüsekiste und Bauernmärkte.
  • Verena Obermaier, Schalchen (BR): Zusammen mit ihrem Mann hat die 31-Jährige einer bereits stillgelegten Landwirtschaft wieder Leben eingehaucht. Die Betriebsstandbeine: Stierkälberaufzucht und Mast, Kalbinnenmast mit Direktvermarktung und Feldgemüsebau.
  • Victoria Pachner, St. Georgen am Walde (PE): Gemeinsam mit ihrem Ehemann bewirtschaftet die 34-Jährige zwei landwirtschaftliche Betriebe. Erzeugt und vermarktet werden Bio-Junghennen, Heu, Silage, Kartoffeln und Holz-Schnittware.
  • Theresa Veronika Plachy, Unterach (VB): Die 35-Jährige bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Milchviehbetrieb mit eigener Nachzucht im Haupterwerb mit Direkvermarktung und Vermietung.
  • Sylvia Strauss, Garsten (SE): Den Betrieb ihrer Schwiegereltern hat die 36-Jährige gemeinsam mit ihrem Mann von Schweine auf Legehennen umgestellt. Zudem wird ein Hofladen betrieben.
  • Marie-Theres Thut, Ostermiething (BR): Die 34-Jährige hat den Hof als Quereinsteigerin außerfamiliär übernommen. Am Betrieb werden im Haupt­erwerb Ziegenkäse, Kitzfleisch, Obstbrände, Gemüse und Eier produziert und vermarktet.
  • Gudrun Zecha, Wallern (GR): Die 36-Jährige hat am elterlichen Berieb das Projekt „Futter natur“ gestartet und führt den Hof im Vollerwerb mit dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft im Gemüsebau.

- Bildquellen -

  • Tägliche Stallarbeit: agrarfoto.com
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