Wer mit Holz heizt, spart Geld

Effiziente Wärme aus Holz: eine moderne Hackschnitzelheizung für nachhaltige Energieversorgung am Bauernhof

Holzheizungen sparen Milliarden, fördern die Wirtschaft und sind zentral für eine klimaneutrale Zukunft.

Holzheizer haben sich zwi­schen 2020 und 2023 gegenüber den Ölnutzern circa 3,5 Milliarden Euro bei den Brennstoffkosten erspart. Der Umstieg von fossil auf Holz hat sich im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt: Vorläufigen Schätzungen zufolge wurden 2024 im Rahmen der Kesseltauschförderung mehr als 25.000 Biomasse-Kessel installiert, was eine deutli­che Steigerung zu 2023 bedeutet (15.000 Anlagen).
Mit der Kesseltauschförderung wird Wertschöpfung von Erdöl- und Erdgasförderländern ins Inland verlagert. Die Öl- und Gasimporte beliefen sich in Österreich 2023 auf 15 Milli­arden Euro. Im zuvor betrachte­ten Zeitraum (2020-2023) waren es sogar 55 Milliarden Euro.
Es ergibt sich demnach eine Win-win-Situation: Haushalte sparen Brennstoffkosten und Förderungen werden durch Staatseinnahmen überkompensiert (Steuern, Abgaben etc.). Zusätzlich sind die heimischen Kesselproduzenten weltweite Technologieführer, wodurch auch der Technologiestandort unterstützt wird. Der Heizungstausch ist ein Impuls für die heimische Beschäftigung und Konjunktur.

Szenario 2040: Bioenergie wichtigster Energieträger

Quelle: BZ; Daten: Ö. EnergieagenturDie Österreichische Energieagentur hat kürzlich die Studie „Unsere Energiewelt 2040“ präsentiert, in der ein Szenario für eine klimaneutrale Zukunft erstellt wurde. Demnach entwickle sich Bioenergie – in fester, flüssiger und gasförmiger Form – mit einem Anteil von circa einem Drittel am Bruttoinlandsverbrauch (95 TWh) zum wichtigsten heimischen Energieträger (siehe Grafik rechts). Sie komme dabei in sämtlichen Bereichen zum Einsatz: von Raumwärme und Industrie über Stromerzeugung bis hin zu Treibstoffen. Das zugrunde gelegte Szenario nutzt etwa 75 Prozent der für die Energieerzeugung verfügbaren nachhaltigen Biomasse-Ressourcen und lasse somit ausreichend Spielraum, um
bei Ausfällen oder Verzögerungen geplanter Technologiesprünge in den Bereichen
Wasserstoff, Geothermie oder E-Fuels auf alternative Lösungen zurückgreifen zu können. Die Studie verdeutlicht, dass eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 96 Prozent bis 2040 nur durch den umfassenden Einsatz von Bioenergie möglich ist.

Wandel erfordert Rahmenbedingungen

Damit dieses Szenario zum Ausstieg aus der Abhängigkeit von Erdgas und Erdöl auch Realität werden kann, braucht es konstante Rahmenbedingungen. Ein zentrales Instrument hierfür ist laut Biomasseverband die Wiederaufnahme und Weiterentwicklung der Kesseltausch- und Umweltförderungen. Eine Stop-and-Go-Politik sorge nur für Verunsicherung und Planungslosigkeit bei den Kunden sowie dem gesamten Markt.
Auch die Schaffung eines Rechtsrahmens für die Wärmewende muss laut Biomasseverband auf der Agenda der neuen Bundesregierung stehen – also einer langfristigen Verpflichtung zur Defossilisierung. Versucht wurde dies im Rahmen des Erneuerbaren-Wärme-
Gesetzes, das aber nach jahrelangen Verhandlungen zurückgezogen wurde.
Auf europäischer Ebene hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt, Richtlinien und Verordnungen „wettbewerbsfähiger“ zu gestalten. Denn gerade die Bioenergie-Branche leide unter den zahlreichen „Bürokratiemonstern“, die zum Beispiel in der Renewable Energy Directive (RED-III-Richtlinie) festgelegt wurden.
Aber auch die heimische Land- und Forstwirtschaft braucht dringend höhere Verarbeitungskapazitäten der Bioenergiebranche, denn der Schadholzanfall in den heimischen Wäldern steigt stetig und würde ansonsten ungenutzt im Wald verrotten.

Förderungen gestoppt: Die Förderaktion Sanierungsoffensive mit „Sanierungsbonus“ und „Raus aus Öl und Gas“ wurde Ende des vergangenen Jahres überraschenderweise beendet. Angesichts der budgetären Situation und einer fehlenden Regierung ist der Zeitpunkt der Fortführung und dessen Höhe ungewiss. Auch für die Förderaktion „Energieautarke Bauernhöfe“ gibt es derzeit einen Antragsstopp.

- Bildquellen -

  • Energieverbrauch: BZ; Daten: Ö. Energieagentur
  • 22 09 Feuer: BZ/Mursch-Edlmayr
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