Wenn wertvolle Nahrung zu Abfall degradiert wird

Während Unsummen mit Superfood oder etwa Kochsendungen verdient werden, wandert gleichzeitig ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel in die Tonne.

Frisch und schön verpackte Produkte, die im Supermarkt hellbeleuchtet werden, landen abgelaufen, angeknabbert oder gar unberührt in den Tiefen des Mülls. „In Österreich ergeht es so jährlich knapp einer Million Tonnen Lebensmittel“, berichtet Landesrätin Michaela Langer-Weninger. „58 Prozent davon stammen aus Privathaushalten. Damit sind die Konsumenten die größten Verschwender in Österreich“, ergänzt Hannes Royer, Obmann vom Verein „Land schafft Leben“.

Lebensmittelabfall: Das landet im Müll

Runtergebrochen auf die Lebensmittelgruppen nehme Brot gemeinsam mit Süß- und Backwaren den größten Anteil (28 Prozent) der von Privathaushalten im Restmüll entsorgten Nahrungsmittel ein. An nächster Stelle stehen Obst und Gemüse mit einem Anteil von 27 Prozent. Der Anteil tierischer Produkte wie Milchprodukte, Eier, Käse, Fleisch, Wurstwaren und Fisch belaufe sich auf insgesamt 23 Prozent. Die übrigen 22 Prozent fallen auf sonstige Lebensmittel wie unter anderem Nudeln, Reis und Getränke. Wäre also der weltweite Lebensmittelabfall ein eigener Staat, hätte er nach China und den USA den drittgrößten Treibhausgasausstoß. In Zeiten des Klimawandels definitiv ein Umstand der mehr Beachtung verdiene.

Gemeinsam gegen die Verschwendung

Ein Video, das einen Berg an verbrauchsfertigen Fleisch- und Wurstwaren auf einer österreichischen Müllverbrennungsanlage zeigt, war ein medialer Aufschrei: „Für die Bäuerinnen und Bauern sind diese Bilder doppelt hart. Denn sie wissen nicht nur um den Wert dieser Lebensmittel, sondern auch um die Arbeit die dahinter steckt – jene Arbeit die sie tagtäglich erbringen“, so Langer-Weninger. Um solche Szenen wie im Skandalvideo künftig zu vermeiden, brauche es nichts weniger als eine Trendwende.Dieses kollektive Umdenken einzuläuten und voranzutreiben hat sich die Agrarlandesrätin zum Ziel gesetzt. In Hannes Royer hat sie dafür neben den heimischen Landwirten und der Landwirtschaftskammer einen starken Mitstreiter gefunden. „Je mehr die Menschen über unsere Lebensmittel wissen, desto mehr Wert-Bewusstsein wird wieder geschaffen. Dann gehen sie auch wieder achtsamer mit Lebensmitteln um“, erklären Langer-Weninger und Royer unisono.

- Bildquellen -

  • Agrarlandesrätin Langer-Weninger und Land schafft Leben-Obmann Royer sprechen sich gegen Lebensmittelverschwendung aus.: Land OÖ/Füreder
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AUTORred.AL
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