
Laut Hochrechnung der freiwilligen Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter wurden 2024 knapp 20 Mio. Festmeter (Schadholz davon: 11 Mio. fm) in Österreich eingeschlagen, um 5,3 Prozent mehr als 2023 und neun Prozent über dem Zehn-Jahres-Mittel.
10 Mio. Kubikmeter Schnittholz (+6,7 %) seien vergangenes Jahr produziert worden, und zwar bei einem Rundholzeinsatz von 16,5 Mio. Erntefestmetern – rund zwei Drittel davon aus dem Inland. „Besonders der steigende Einsatz von heimischem Rundholz bei zugleich gesteigerter Produktion der Sägeindustrie zeigt, dass die österreichische Forst- und Holzwirtschaft ein Garant für lokale Wertschöpfung ist. Diese Partnerschaft sichert nicht nur Versorgungssicherheit, sondern auch rund 320.000 Arbeitsplätze in Österreich“, betonte Martin Kubli, Generalsekretär der Land&Forst Betriebe Österreich.
Der Preis für Nadelsägerundholz fiel laut Land & Forst Betriebe Österreich 2024 zeitweise unter die 100-Euro-Grenze. “Die durchschnittlichen Erlöse gingen von über 112 Euro im Jahr 2022 auf knapp 102 Euro im Jahr 2024 zurück. Die durchschnittlichen Holzerträge über alle Sortimente lagen 2024 unter dem Niveau von 2023. Hinzu kommen die hohen Kosten für Maschinen, Personal und Energie. Besonders spürbar ist der Kostenanstieg bei der Holzernte. Insgesamt entfallen rund 45 Prozent der gesamten Betriebskosten auf die Holzernte”, weiß man bei der Vereinigung.
Die Betriebe würden den Waldumbau angesichts des Klimawandels dennoch aktiv und aus eigener Initiative vorantreiben, um den kommenden Generationen stabile und resiliente Waldbestände zu hinterlassen. Die mögliche Kürzung des Waldfonds bewertete der Präsident der Land&Forst Betriebe, Konrad Mylius, diesbezüglich als klaren Rückschritt: ‚‚Der Waldfonds war und ist ein äußerst wirksames Instrument, um Prozesse zu stützen und zu lenken. Auch wenn kurzfristig gespart werden muss, gilt es, den Waldfonds ab 2026 aufzustocken. Eine langfristige Kürzung ist eine falsche Sparmaßnahme, die am Ende mehr kostet als sie bringt.‘‘
Noch mehr als Kostendruck und Klimawandel wird nach einer Mitgliederbefragung der Land&Forst Betriebe Österreich (Q1/25) die Bürokratie als Herausforderung gesehen. Vor allem europäische Vorgaben im Rahmen des Green Deals wirken sich in ihrer aktuellen Form oft hemmend statt unterstützend aus. ‚‚Wir erleben immer mehr praxisferne Regulierungen, die unsere Arbeit erschweren und notwendige Waldpflegemaßnahmen behindern. Das gefährdet nicht nur wirtschaftliche Existenzen, sondern auch den ökologischen Fortschritt‘‘, so Mylius. Besonders verwiesen wurde auf die EU-Entwaldungsverordnung, die mit Ende des Jahres zur Umsetzung gelangen soll. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor, welcher die heimischen Forstbetriebe in ihrer Arbeit durch umfassende Berichtspflichten massiv einschränke, obwohl gerade Österreichs Forstwirtschaft mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung ein internationales Vorzeigemodell sei.
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- PK: BZ/Stockinger