Welttag: Für sichere Versorgung mit Lebensmitteln ist gesunder Boden von zentraler Bedeutung

Anlässlich des internationalen Tag des Bodens, am 5. Dezember, macht Lorenz Mayr , Obmann des Vereins "Boden.Leben" und Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, auf die Bedeutung eines fruchtbaren Bodens für die Produktion von Lebensmitteln – aber auch auf das ökologische Zusammenspiel von Klima, Wasser und Pflanze – aufmerksam.

Je besser es den Bodenlebewesen geht, umso fruchtbarer ist die Erde.

Im Jahr 2022 gab es vor allem in den ohnehin trockenen Produktionsgebieten während der wichtigen Vegetationsphasen vielerorts hohe Temperaturen und zu wenig Niederschläge. Der Boden kann für beide Extremsituationen wichtige Aufgaben übernehmen:

Unter trockenen Bedingungen kann ein Boden mit ausreichendem Porenvolumen besser Niederschläge speichern und in trockenen Phasen den Pflanzen zur Verfügung stellen.
Unter feuchteren Bedingungen ist es hingegen notwendig, dass überschüssiges
Wasser in tiefere Bodenschichten abgeleitet wird, da sonst zu wenig Luft für das
Wachstum von Pflanze und Wurzel zur Verfügung steht. Zudem wird dadurch Erosion
vermindert.

Diese Funktionen leistet der Boden aber nur dann, wenn seine Struktur in Ordnung ist.
Dazu ist es notwendig, den Boden möglichst lange mit Pflanzen zu bedecken,
organisches Material zuzuführen und schonend zu bearbeiten. „Zum Erreichen und
Erhalt eines stabilen Bodens brauchen wir eine funktionierende Bodenbiologie“, betont der Obmann des Vereins „Boden.Leben“, LK NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr.

Initiative „Boden.Biodiversität”

In einem Projekt zur Förderung der Biodiversität im Boden, das den Titel „Boden.Biodiversität“ trägt, hat sich der Verein Boden.Leben mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ) und dem Verein Landimpulse sowie
wissenschaftlichen Partnern von der Universität für Bodenkultur Wien, dem Austrian
Institute of Technology und dem Josephinum Research zusammengeschlossen.
Bei diesem dreijährigen Forschungsprojekt werden die Flächen von Landwirten des
Vereins Boden.Leben mit traditionell bewirtschafteten Referenzflächen verglichen. Ziel
ist es, Maßnahmen mit positiven Einflüssen auf die Diversität des Bodenlebens zu
identifizieren und daraus Hilfestellungen für Landwirte abzuleiten sowie
Beratungsunterlagen zu erstellen. Die Böden werden mittels Bodenproben und
Spektralmessungen der Pflanzenbestände untersucht, um Unterschiede zwischen den
Bewirtschaftungsverfahren feststellen zu können.

Durch gezielte Weiterbildung mit der Forschung Schritt halten

Um in Sachen Bodenfruchtbarkeit laufend auf dem neuesten Stand der Forschung und
Praxis zu bleiben, bietet der Verein Boden.Leben für Mitglieder jedes Jahr über die
Wintermonate eine Webinar-Serie mit je zehn Vorträgen an. Die Onlinevorträge
erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Mitgliedern und bilden mit den Feldtagen und
Workshops ein vielfältiges Weiterbildungsangebot des Vereins.

Nähere Informationen zum Projekt „Boden.Biodiversität“ sind auf der Homepage EIP Boden.Biodiversität – Boden-Biodiversität zu finden.

 

- Bildquellen -

  • Fruchtbare Erde: Boden.Leben/Johannes Zauner
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AUTORArtur Riegler
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