Wein: 25 Prozent mehr Exportwert im ersten Halbjahr

Die Lockerungen der internationalen Corona-Restriktionen sorgen für stark steigende Weinexporte aus Österreich: Von Jänner bis Juni kletterte der Exportwert auf über 111 Mio. Euro, ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich dafür sind satte Zuwächse in allen Hauptexportmärkten und die Wiedereröffnung der weltweiten Gastronomie.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 stieg der Absatz im Export um 9,8 %, der Umsatz sogar um 25,5 %. FOTO: ÖWM

Wie die Weinexport-Zahlen der Statistik Austria zum ersten Halbjahr 2021 zeigen, werden Österreichs Weine international stark nachgefragt: Einer kräftigen Steigerung von 9,8 % bei der Menge steht ein noch größerer Zuwachs von 25,5 % beim Wert gegenüber. Auch im ersten Halbjahr 2020 verliefen die Weinexporte trotz Corona recht stabil.

„Dass die Lockerungen der weltweiten Corona-Restriktionen unseren Exporten guttun würden, hatten wir gehofft – die aktuellen Zahlen übertreffen unsere Erwartungen aber deutlich!“ freut sich Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM (Österreich Wein Marketing GmbH) und ergänzt: „Während auf dem Heimmarkt die Erholung der Gastronomie leider noch langsam vorangeht, sorgt die Gastro-Wiedereröffnung international dafür, dass unsere Winzer auch ihre hochwertigen Weine wieder besser absetzen können; das zeigt der stark gestiegene Exportwert. Dadurch konnte auch der Durchschnittspreis pro Liter wieder die 3-Euro-Marke überschreiten, er liegt aktuell bei erfreulichen 3,02 Euro.“

Der Halbjahreswert von über 111 Mio. Euro ist auch ein guter Schritt in Richtung eines Jahresexports von 200 Mio. Euro – ein Wert, den sich die ÖWM als mittelfristiges Ziel gesetzt hat.

Große Nachfrage in Hauptexportmärkten, Schaumwein im Trend

Für den großen Wert-Zuwachs sorgten Steigerungen in allen wichtigen Exportländern: Der preissensible Markt Deutschland legte um beachtliche 15 % zu, die Schweiz um 21 %, die USA sogar um 33 %. Die skandinavischen Länder, die bereits 2020 stark gestiegen waren, zeigen mit einem Plus von 14 % weiter nach oben, Belgien und die Niederlande konnten in Summe um 37 % zulegen. Besonders erfreulich ist auch der Zuwachs von 52 % im Vereinigten Königreich trotz EU-Austritts. Sehr positive Umsatz-Entwicklungen zeigten zudem Kanada (+111 %) und die asiatischen Märkte: Japan legte um 52 % zu, China sogar um 247 %.

Bei den einzelnen Produktgruppen erzielten die Schaumweine ein besonders großes Wert-Plus von 45 %, aber auch weiße und rote Qualitätsweine in Flaschen legten bei den Erlösen kräftig zu (+33 % bzw. +18 %).

Intensive Kontaktpflege ausschlaggebend

Die hohen Steigerungen führt Yorke auf eine gemeinsame Kraftanstrengung der Weinwirtschaft zurück: „Sofort nach dem ersten Lockdown im März 2020 haben Österreichs Winzer und die ÖWM intensiv an der Kontaktpflege mit unseren internationalen Partnern gearbeitet.“

Seit dem ersten Lockdown organisierte die ÖWM weltweit 119 Veranstaltungen, bei denen 5.500 Weine von über 700 Winzern präsentieren wurden.

Auch Inlands-Weinabsatz weiter im Fokus

Bei aller Freude über die Export-Entwicklung dürfe man aber nicht die sehr wichtigen heimischen Wein-Absatzkanäle vergessen, so Yorke. Insbesondere in den städtischen Bereichen spüre die Gastronomie weiterhin die Auswirkungen der Pandemie. Sehr wichtig sei auch, dass die Hotels und Lokale während der Skisaison offen sein können, da dort viele hochwertige Weine abgesetzt werden.

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AUTORRed. SN
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