
Jeder Tag bietet neue Möglichkeiten, es liegt an uns, was wir daraus machen“: Dass dies das Motto der Mama dreier inzwischen „großer“ Kinder (19, 25, 27) ist, überrascht nicht.
Aufgewachsen auf einem Bauernhof, hat Christine Lintner ursprünglich eine Tourismus-Ausbildung absolviert, die sie in die weite Welt führen sollte. Gott sei Dank kam es anders – sie lernte ihren Mann, einen Bauern, – kennen. Um am Hof wirklich kompetent wirtschaften zu können, hat die engagierte Unterländerin ihr Wissen mit einer hauswirtschaftlichen Ausbildung ergänzt. Seit fast 30 Jahren ist sie nun Bäuerin mit Leib und Seele.
Der Hof, den Christine mit ihrem Mann im Zuerwerb in Kirchbichl (Bezirk Kufstein) bewirtschaftet, ist auf Milchwirtschaft spezialisiert, ein weiteres Standbein ist die Forstwirtschaft.
Funktionärin für alle Belange
Engagiert und interessiert war sie immer schon – aus einem für sie ganz besonders wichtigen Grund: „Wer, wenn nicht wir mit unserer Fachkompetenz, soll uns – die Landwirtschaft und hier besonders die Frauen – auf allen Ebenen vertreten?“ So ist sie aktuell als Bezirksbäuerin, Bezirkslandwirtschaftskammerobmann-Stellvertreterin, als Obfrau des LFI Tirol und kooptiert im Vorstand des Maschinenring Kufstein tätig.
Aber nicht nur in der Tiroler Landwirtschaft bringt sie sich ein: Christine engagiert sich als Delegierte in zwei bundesweiten Ausschüssen – jenem für Regionen, Infrastruktur und Wirtschaft sowie im Bildungs- und Beratungsausschuss. In ihrer Heimatgemeinde trägt sie als Gemeindevorständin Verantwortung.

„Geht das?“ wurde zu „Wie gehen wir’s an?“
Ihre persönlichen Highlights aus dem ZAMm-Lehrgang beschreibt sie so: „Als ich den Lehrgang absolvierte, war ich neu im Gemeinderat. Durch den Lehrgang habe ich fundierte Einblicke in agrarische Zusammenhänge auf regionaler, nationaler und sogar europäischer Ebene gewinnen können – das hat mich in meinem Tun gestärkt. Erst durch den Lehrgang wurde für mich meine Fachkompetenz sicht- und anwendbar. Aus einem ‚Geht das?‘ wurde ein ‚Wie gehen wir‘s an?‘. Dies ist sicher zu einem großen Teil den hochkarätigen Trainerinnen, aber genauso dem Netzwerk, das aus dem Lehrgang entstanden ist, geschuldet. Ich hätte mir zuvor nie gedacht, dass ich beispielsweise in einem Interview gleichzeitig kompetent und doch authentisch wirken kann und soll – das Interviewtraining hat dies möglich gemacht.“ Im Rahmen des Lehrgangs und bei den „Krafttrainings“ – kürzere Seminareinheiten, die Teilnehmerinnen aus den verschiedenen Lehrgängen immer wieder zusammenbringen – habe Christine viele tolle Frauen kennengelernt: „Einfach eine wunderbare Gelegenheit zum Netzwerken. Denn ein Netzwerk muss man aufbauen, bevor man es braucht.“
Interessierten gibt sie noch einen gut gemeinten Rat mit: „Seid offen und neugierig. Stellt den Referentinnen und Referenten alle Fragen, die euch beschäftigen – so könnt ihr die Inhalte am besten für eure eigene, individuelle Situation umlegen.“
Das Projekt „ZAMm unterwegs“ wird unterstützt von Bund, Ländern und Europäischer Union.
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