
Nach den zahlreichen Extremwetterereignissen der letzten Jahre sind die Wälder in einigen Regionen nach wie vor besonders anfällig für den Schädling. „Der Borkenkäfer ist eine ernstzunehmende Bedrohung, deshalb ergreifen wir auch weiterhin gezielte Maßnahmen, um die Verbreitung bestmöglich einzudämmen und unsere Wälder langfristig zu schützen“, betont Forstreferent LH-Stv. Josef Geisler.
Im Jahr 2024 verzeichneten die Tiroler Wälder trotz intensiver Gegenmaßnahmen weiterhin hohe Borkenkäfer-Schäden. Die Schadholzmenge verringerte sich jedoch auf 770.000 Kubikmeter – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren.
Landesweites Monitoring wird fortgesetzt
Die warmen Temperaturen des vergangenen Jahres führten zu hohen Käferausgangsbeständen – in Lagen bis 800 Meter Seehöhe konnte sich der Borkenkäfer in einigen Regionen über drei Generationen entwickeln. Die Trockenheit in Teilen des Landes im heurigen Frühjahr hat die Situation zudem weiter verschärft.
„Ein Borkenkäferpaar, also nur zwei Käfer, kann im Laufe eines Jahres bis zu 30.000 Jungkäfer produzieren. Diese neuen Käfer bringen nicht nur einzelne Bäume zum Absterben, sondern können ganze Bestände vernichten. Das ist natürlich ein Problem für den Wald, aber auch für uns alle, weil die Wälder viele wichtige Funktionen erfüllen“, betont Landesforstdirektor Josef Fuchs. Das landesweite Borkenkäfer-Monitoring wird auch in diesem Jahr fortgesetzt. „Aktuell wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Ausbreitung bestmöglich einzudämmen. Wir haben in allen Gemeinden Tirols Borkenkäferfallen verteilt, die uns helfen, ein genaues Bild der Vermehrung zu bekommen. Durch dieses präzise Vorgehen können wir nicht nur den Befall in einzelnen Bäumen kontrollieren, sondern auch eine Prognose für die kommende Saison abgeben“, so Fuchs weiter.
Früherkennung ist entscheidend
Nach Ereignissen wie Windwurf oder Schneebruch – und besonders in Zeiten von Trockenheit – findet der Borkenkäfer ideale Bedingungen vor. Die Trockenheit schwächt die Bäume zusätzlich, wodurch sie anfälliger für den Befall des Schädlings werden. Deshalb müssen diese Gebiete jetzt genau beobachtet und betroffene Bäume schnellstmöglich entfernt werden. Zu den unterschiedlichen Maßnahmen zählen auch sogenannte Fangbäume, die gezielt in den Wäldern platziert werden.
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