Freuen sich über das gelungene Kooperationsprojekt „LandeckRind“ (v. l.): Küchenleiter der Krankenhaus St. Vinzenz Betriebs GmbH, Erich Waldner, Bezirksstellenleiter der LK-Landeck, Ing. Mag. Peter Frank, Geschäftsführer der Krankenhaus St. Vinzenz Betriebs GmbH, Dipl. KH-Bw. Bernhard Guggenbichler, Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl, Bezirksbauernobmann Elmar Monz und Metzgermeister Bernd Jurschitsch. Foto: Tiroler Bauernbund

Auf Initiative der bäuerlichen Vertreter des Bezirkes Landeck wurde gemeinsam mit dem Krankenhaus St. Vinzenz in Zams ein regionales Vorzeigeprojekt gestartet. Seit Anfang November letzten Jahres steht das „LandeckRind“ auf dem Krankenhaus-Speiseplan. Das Fleisch dafür stammt ausschließlich von Landecker Bergbauernbetrieben. Geschlachtet werden Jungstier, Kalbin oder Ochs von bester Qualität mit einem Fleischrassenanteil von mindestens 50 Prozent einmal im Monat in Fließ.

Die Feinzerlegung des Schlachtkörpers wird dann vom Metzgermeister in Abstimmung mit dem Küchenleiter des Krankenhauses durchgeführt. Damit kann das jeweilige Schlachtrind optimal nach den Anforderungen der Küche des Krankenhauses zerlegt werden. Das Einzigartige bei dem Projekt: Das gesamte Schlachtrind wird vom Krankenhaus übernommen und nicht nur die Einzelteile, wie sonst üblich.
„Allein daran sieht man, dass die Verantwortlichen zu mehr als 100 Prozent hinter der Sache stehen,“ meint Bezirksbauernobmann Elmar Monz. „Die Rückmeldungen von unseren Patienten, Mitarbeitern und Besuchern sind durchwegs positiv. Man fühlt sich einfach besser, wenn man weiß, woher das Fleisch kommt“, erklärt Krankenhaus-Geschäftsführer Bernhard Guggenbichler. „Was wir besonders schätzen, ist die hohe Produktqualität. Die Leistungen und Arbeit, die in den hochwertigen Produkten der Bauern steckt, ist unverkennbar. Die Wertschätzung für die Arbeit der Bauernfamilien schlägt sich auch in einem angemessenen Produktpreis nieder. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass die Wertschöpfung auch bei unseren regionalen Partnern ankommt. Auch deshalb sind wir gerne Teil des Projekts“, so Guggenbichler weiter.
Küchenleiter Erich Waldner verarbeitet ausschließlich Rindfleisch von Bauern aus dem Bezirk Landeck. Im Krankenhaus werden täglich rund 1200 Mahlzeiten an Patienten und Mitarbeiter ausgegeben. „Unser oberstes Ziel dabei ist es, die Lebensmittelsicherheit und die Nachhaltigkeit zu garantieren“, erklärt Waldner.

Bezirkskammer Landeck als Drehscheibe

Die Bezirkslandwirtschaftskammer fungiert dabei als Drehscheibe. „Das bedeutet, die Anmeldung von Seiten der Bauern und die Auswahl der Schlachtrinder werden von uns aus erledigt“, berichtet Bezirksstellenleiter Peter Frank. „Die Abstimmungen mit dem Metzger und mit dem Krankenhaus erfolgen auf kürzestem Weg. Damit die Klassifizierung und die Abrechnung für alle Seiten transparent erfolgen, haben wir uns die Tiroler Viehmarketing als Partner geholt. Sie verfügt über entsprechende Abrechnungsprogramme und auf Basis ihrer Preistabelle plus Regionalzuschlag erfolgt die Auszahlung zum Bauern“, gibt Frank weitere Einblicke. „Für einige von unseren Betrieben eröffnet sich damit die Möglichkeit, in die professionelle Fleisch-rinderproduktion einzusteigen und sich darauf zukünftig zu spezialisieren. Solche Projekte motivieren alle Beteiligten und wir hoffen, dass es noch viele Nachahmer gibt, die ‚LandeckRind‘ auf der Speisekarte haben wollen, oder auch andere Produkte von unseren Bergbauernbetrieben verwenden“, freut sich Elmar Monz über den Projekterfolg.

Elmar Monz: Mehr regionale Produkte in die Kochtöpfe

„Wir versuchen immer mehr regionale Produkte in heimische Kochtöpfe zu bringen. Kürzlich hat der Tiroler Landtag auf unsere Initiative hin den Bezirk Landeck zur Modellregion erklärt, das bedeutet, dass wir hier noch gezielter versuchen, Angebot und Nachfrage zu bündeln“, erklärt Bauernbunddirektor Peter Raggl Initiativen. „Mit der Agrarmarketing Tirol haben wir bereits sehr viel in unserem Land erreicht. Die Menschen wollen gesunde, regionale Produkte unserer Bauern. Nun liegt es an uns, dieser Nachfrage ein entsprechendes Angebot gegenüberzustellen.“

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AUTORAnton Leitner
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