Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.
Ohne es verschreien zu wollen, aber dieser Kelch scheint fürs Erste an Österreichs Bauern vorübergegangen zu sein. Am Mittwoch dieser Woche wurden die meisten nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in der Slowakei und Ungarn ergriffenen Schutzmaßnahmen gegen das Übergreifen der Tierseuche auf Betriebe hierzulande im Dreiländereck aufgehoben. Die gesperrten Grenzübergänge sind wieder offen,
die Seuchenteppiche trockengelegt und eingerollt. Weiterhin aufrecht sind bis Ende Mai veterinärbehördliche Grenzkontrollen sowie das Einfuhrverbot für Tiere, Fleisch und Milch aus den Sperrzonen hinter der Grenze. Besondere Obacht für Stallbetriebe gilt weiter in den bisherigen Überwachungszonen in Niederösterreichs Osten sowie im Nord- und Mittelburgenland. Als Biosicherheitsmaßnahmen müssen Halter von Klauentieren und Viehhändler vieles dokumentieren und sind zur gründlichen Desinfektion ihrer Ställe und ihrer Transporter verpflichtet. Für Veranstaltungen mit Tieren gelten strengere Auflagen als üblich.
Was bleibt ist die verständliche Angst von Bauern um ihre Bestände im Seuchenfall. Ein Thema, das von Politik und Behörden nicht leichtfertig unter den Teppich gekehrt werden sollte. Die Keulung ganzer Herden aufgrund auch nur eines erkrankten Tieres können gerade viele Landwirte nicht verstehen. Wegen der damit verbundenen Folgekosten oder dem Verlust teils bester Genetik. Egal ob in der Leistungszucht oder für den Erhalt alter Rassen. Wie damit umgehen? Darüber sollte man trotz der Entwarnung jetzt diskutieren.