Vermarktungsoffensive für Rindfleisch

Die Corona-bedingte Schließung von Gastronomie und Hotellerie hat erhebliche Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Märkte und Erzeugerpreise.

Bei der österreichischen Landesagrarreferentenkonferenz, die unter steirischem Vorsitz stattfand, wurde für das Jahr 2021 eine Vermarktungsoffensive für Rindfleisch beschlossen. Bund und Länder wollen dafür 300.000 Euro in die Hand nehmen.  “Die Folgen der Corona-Krise haben auch die Landwirtschaft hart getroffen. Im Rindfleischbereich hatten wir im ersten Lockdown Absatzschwierigkeiten durch den Wegfall des Tourismus und vor allem der Gastronomie”, erklärt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

In den vergangenen Wochen habe sich die Situation durch einen Rückstau bei den Edelteilen wiederholt. “Durch diese Vermarktungsoffensive wollen wir dem entgegenwirken. Gemeinsam mit den Bundesländern und der ARGE Rind haben wir mit einer solchen Maßnahme bereits im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gesammelt. Jetzt gehen wir dieses Projekt erneut an und versuchen damit, den Preisverfall abzufedern”, hält Köstinger fest.

“Zur Intensivierung der Vermarktungsaktivitäten der ARGE Rind zur Stabilisierung des Rindfleischmarktes wurde für das Jahr 2021 eine Erhöhung der Mittel in der heutigen Landesagrarreferentenkonferenz beschlossen. Mit dieser Offensive wollen wir die Nachfrage nach heimischem Rindfleisch steigern und damit faire Preise für dieses hochwertige Lebensmittel erreichen”, unterstrich der steirische Agrar-Landesrat und Vorsitzende der Konferenz, Johann Seitinger.

Enormer Marktdruck bei Edelteilen

Vor allem die noch immer geschlossene Gastronomie und die angespannte Situation würden den Druck auf die Rindfleischmärkte erhöhen. “Darum ist es notwendig, gemeinsam diese Offensive zu starten, um die Märkte im Inland zu entlasten, den Warenfluss zu gewährleisten und damit preisstabilisierend einwirken zu können”, erklärte auch der Obmann der ARGE Rind, Josef Fradler. Die Maßnahme solle den Rindfleischmarkt speziell bei Jungstieren entlasten und zur Einkommensabsicherung der Betriebe beitragen. 

Die ARGE Rind und die Erzeugergemeinschaften haben in den vergangenen Monaten ihre Aktivitäten in Richtung Produktqualität, Erfassung und Steuerung von Produktanfall und Absatz verstärkt, um den Rückstau am Rindfleischmarkt und damit den Preisverfall in Grenzen zu halten. Bei Rindfleisch zeigt sich derzeit ein enormer Marktdruck im Teilstückbereich, vor allem bei den Edelteilen. Bei Kuhfleisch ergaben sich Preisrückgänge von knapp 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

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AUTORred.V.S.
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