Unwetterschäden: Rasche und unbürokratische Hilfe

Ein schneller Wiederaufbau ist das Ziel nach den schweren Starkregenereignisse. Sichergestellt wird das durch den Katastrophenfonds. Zudem sollen Investitionen in Schutzbauten vorgezogen werden.

Raum Mittersill: Flugaufnahmen zeigen das Ausmaß des Hochwassers im Oberpinzgau.

Starkregen in einem Ausmaß, wie seit Jahrzehnten nicht mehr haben das Land Salzburg getroffen. 48 Stunden dauert das Unwetterereignis. Die Schäden gehen in die Millionenhöhe. Besonders betroffen sind die Gemeinden Hallein und Mittersill. Es wird Monate dauern bis die Schäden an Häusern und Infrastruktur behoben werden können. Bund und Land haben rasche und unbürokratische Hilfe zugesichert. „Jetzt geht es darum, Existenzen zu sichern und die Infrastruktur wieder zu errichten. Alle können sich sicher sein, dass schnell geholfen wird“, versicherten Bundeskanzler Kurz, Landeshauptmann Haslauer und Agrarlandesrat Josef Schwaiger.

Hilfe aus dem Katastrophenfonds

„Wir lassen niemanden alleine“, erklärt Schwaiger bei einem Lokalaugenschein im Oberpinzgau. Bewährtes Instrument um die massiven Schäden zu beheben, sei der Katastrophenfonds. Er gewährleistet rasche und unbürokratische Hilfe. „Wenn der Keller verschlammt ist, das Wasser den Boden zerstört hat oder die Möbel nur mehr Sperrmüll sind, dann hat man schon genug zu tun“, so Schwaiger. Getragen wird der Hilfsfonds zu 60 Prozent vom Bund. Die restlichen 40 Prozent werden mit Landesmitteln gespeist. Aktuell ist der Katastrophenfonds mit 450 Millionen Euro gefüllt. „An den finanziellen Mitteln wird es nicht scheitern“, betonte Kurz. Abgewickelt werden die Zahlungen über die Gemeinden. Bei diesen können auch die Anträge auf Hilfe aus dem Katastrophenfonds gestellt werden. Noch schneller geht es digital über www.salzburg.gv.at/katastrophenfonds oder die Land Salzburg App.

Für eine möglichst schnelle Auszahlung und um Härtefälle abzufedern, wird mit Pauschalbeträgen gearbeitet und im Bedarfsfall bevorschusst. Das Ziel muss laut Haslauer „die möglichste schnelle Rückkehr zum Alltagsleben sein.“

Schutzbauten zeigen Wirkung

Um in Zukunft noch besser gerüstet zu sein, sollen Investitionen in Schutzbauten vorgezogen werden. Für diese sind insgesamt 33,5 Millionen Euro reserviert. Denn eines steht auch fest: Ohne die gewaltigen Investitionen (750 Millionen Euro) die nach den Hochwasser 2002 getätigt wurden, wäre der Schaden um ein Vielfaches höher. Das zeigt das Beispiel Mittersill sehr gut. Der heurige Wasserpegel war um 1,20 Meter höher als beim verheerenden Hochwasser von 2005. „1000 beschädigte Objekte waren es beim Hochwasser 2005 im Oberpinzgau, diesmal sind es 50. Ein Beleg, dass Schutzbauten wirken“, ist Schwaiger überzeugt. Aber auch er weiß: „Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben.“ Man sei jedoch am richtigen Weg. In Bad Hofgastein, Oberndorf und Seekirchen stehen die nächsten großen Projekte an.

Bleibt zu hoffen, dass den diversen Natur- und Umweltschutzvereinen die Katastrophe in Hallein eine Lehre ist. Denn dieses wäre laut Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger zu verhindern gewesen. Sie übte schwere Kritik am Naturschutzbund der ein vom Bund und Land Salzburg im Jahr 2016 genehmigtes Hochwasserschutz-Projekt durch Einsprüche bis Ende 2020 verzögerte. „Ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, dass Genehmigungsverfahren durch NGOs über Jahre hinweg verzögert werden und damit einen wirksamen Schutz von Menschen und Gütern verhindern“, so Köstinger.

- Bildquellen -

  • Pinzgau180721: Land Salzburg/Franz Wieser
- Werbung -
AUTORElisabeth Hasl
Vorheriger ArtikelBauern und das Land OÖ schaffen gemeinsam Almen mit Zukunft
Nächster ArtikelQualitätsprogramme & Herkunftskennzeichnung