Unternehmens-Erfolge mit Mut und guten Ideen

Die BauernZeitung stellt jene drei kreativen Frauen aus Oberösterreich vor, die von der Landwirtschaftskammer mit dem Titel „Die bäuerliche Unternehmerin 2021“ ausgezeichnet worden sind.

Siegerin „Diversifikation“: Adelheid Hebesberger, Nussbach

Daunen in Hülle und Fülle gibt es im Daunenshop von Adelheid Hebesberger. Das oberste Ziel der Bäuerin ist es, stets kreativ zu sein und die Ressourcen des Betriebes zu nutzen. „Die Landwirtschaft steckt voller Ideen“, ist Hebesberger überzeugt. Gemeinsam mit Ehemann Christoph und den drei Kindern bewirtschaftet sie ihren Betrieb in Nussbach seit der Übernahme 2004 im Vollerwerb. Den Grundstock des Betriebes bilden 80 Zuchtsauen und 250 Mastsauen. Für die Direktvermarktung werden 1300 Weidegänse, 1200 Masthendl und 300 Bauernhof-Enten gehalten und gemästet. Diese werden frisch im Hofladen angeboten. Dort können auch die Daunenprodukte erworben werden.
Der Federnverarbeitung widmet sich Hebesberger seit 2017. Da es in Österreich keine Möglichkeit zur Aufbereitung gab, wurde kurzerhand eine eigene Trocknungsanlage mit großem Lager errichtet. In ihrem Daunenshop hat Hebesberger etwa 20 verschiedene Kissen und 15 verschiedene Decken lagernd, ebenso bietet sie Sonderformate an. Derzeit ist Hebesberger dabei, eigene Unterbetten zu entwickeln. Info: www.gansl-daune.at

Siegerin „Urproduktion“: Viktoria Jachs-Kastler, Leopoldschlag

Viktoria Jachs-Kastler ist in einem Betriebszweig aktiv, der stark von Männern dominiert wird. Ihre „Frau“ steht sie aber nicht nur am eigenen Betrieb, der Forstbaumschule Jachs, sondern auch als Obfrau der bäuerlichen Forstpflanzenzüchter. Als Landschaftsarchitektin und Landschaftsplanerin übernahm sie 2016 mit ihrem Mann den elterlichen Betrieb. Dieser wird im Vollerwerb geführt und beschäftigt zur Erntezeit sechs bis zehn Saisonarbeitskräfte. Produziert werden 18 verschiedene Nadel-und Laubgehölze, zudem wird Forstsaatgut beerntet. Hierbei handelt es sich um ein spannendes, aber auch gefährliches Standbein, schließlich werden hohe Weißtannen bestiegen, um das Saatgut am stehenden Baum zu ernten.
Um ihr Tun und den Betrieb zu präsentieren, investierte Jachs-Kastler von Beginn an in Homepage, Logo und Design. „Am Puls der Zeit arbeiten, aber die Wurzeln nicht vergessen, über sich selbst hinauswachsen, aber den Stand nicht verlieren“, nennt sie als ihr Motto. Der Klimawandel bringt für sie große Herausforderungen mit sich. Info: www.forstbaumschule-jachs.at

Siegerin „Digital Innovativ“: Veronika Brudl, Lochen

Eine Bäuerin und erfolgreiche Food-Bloggerin – das ist Veronika Brudl. Sie bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Ehemann den elterlichen Betrieb „Hauslthomerl“ in Lochen im Bezirk Braunau. Als Absolventin der HBLA Braunau hat sie nach der Matura Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt und ein Jahr als Reiseleiterin in Griechenland verbracht. Nach der Ausbildung zur Seminarbäuerin und dem Einrichten einer eigenen kleinen Seminarküche kam schließlich die Corona-Pandemie. Für Brudl ein Anstoß, Rezepte online zu stellen, sich einen Facebook- und Instagram-Auftritt zu verschaffen, Pinterest zu bedienen und Kochvideos auf den eigenen YouTube-Kanal zu stellen.
Seit Juli 2020 erreichte der Blog monatlich 8000 Besucher und mehr als 20.000 Seitenaufrufe. „Mit einfachen Gerichten aus regionalen und saisonalen Zutaten möchte ich viele Menschen zum Selberkochen motivieren“, sagt Brudl. Durch die gesteigerte Bekanntheit gibt es aber viel Interesse an ihren Kochkursen für Erwachsene und Kinder, die sie sowohl in Präsenz, als auch über das Internet abhält. Info: www.hofkueche.at

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AUTORred.GC
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