“Unser Schutzwald gehört gepflegt”

Die Aufarbeitung von Schadholz ist von größter Bedeutung. ©agrarfoto.com
Die Aufarbeitung von Schadholz ist von größter Bedeutung. ©agrarfoto.com
In der Juli-Sitzung des Tiroler Landtages stand diesmal auch der Tiroler Waldbericht auf der Tagesordnung. LAbg. Josef Edenhauser berichtete den Abgeordneten über die Verwendung der forstlichen Fördermittel, über die Schutzfunktion des Waldes und die zunehmende Beanspruchung durch Freizeitnutzung sowie Schadfälle im vergangenen Jahr.

2015 war für den Wald ein Katastrophenjahr

“Rund 1,35 Mio. Kubikmeter Holz wurden im Jahr 2015 genutzt, das sind ca. 75 Prozent der nachhaltig nutzbaren Holzmenge von 1,8 Millionen Kubikmeter pro Jahr”, gab LAbg. Josef Edenhauser einen Grobüberblick. “Das Jahr 2015 war ein ausgesprochenes Katastrophenjahr, in dem rund 700.000 Kubikmeter an Schadholz anfiel. Das brachte Waldbesitzern einen finanziellen Verlust von 21 Millionen Euro ein”, und Edenhauser fügte hinzu: “Der Borkenkäferbefall in unserem Land nimmt zu. Wir sprechen in der Zwischenzeit von 40.000 Kubikmetern Schadholz durch Käferbefall.”
“In den nachhaltigen Schutz vor Naturgefahren flossen über 80 Prozent der öffentlichen Ausgaben. Ziel ist dabei eine nachhaltige wirksame Sicherung unseres Lebensraumes”, erklärt Edenhauser. 2015 betrugen die Investitionsmaßnahmen 9,5 Mio. Euro wobei eine Förderleistung von 5,4 Mio. Euro geleistet wurde (EU 11 %, Bund 28 %, Land 17 %). Somit betrugen die Eigenleistungen der Waldbesitzer rund 4,1 Mio. Euro”, so Edenhauser.
Was für Edenhauser in Zukunft entscheidend sein wird. “Die Freizeitwirtschaft beansprucht immer mehr Raum. Bereits im Jahr 2015 wurden 3,1 Mio. Euro in Projekte zur Erholungsraumgestaltung investiert. Land, der Tiroler Tourismusförderungsfonds und die EU stellen dafür rund 1,55 Mio. Euro zur Verfügung”, so Edenhauser. “In Zukunft wird es deswegen immer wichtiger werden ein gutes Miteinander durch gezielte Lenkung von Mountainbikern, Schitourengehern und Wanderern etc. zu verbessern und gleichzeitig die Schutzfunktion des Waldes ernst nehmen. Unser Schutzwald gehört gepflegt und geschützt”, so Edenhauser abschließend.

- Werbung -
Vorheriger ArtikelDas Projekt “Rhesi” bewegt die Bevölkerung
Nächster ArtikelHochwasser: Wie die Gefahr berechenbar wird