Unlängst hatte ich einen Termin mit dem Bürgermeister einer Klein(st)gemeinde: Beim Anruf zwecks Terminvereinbarung hob der Bürgermeister ab, beim Termin begrüßte mich der Bürgermeister gleich vom Eingangsbereich aus, die schriftliche Nachbearbeitung erfolgte direkt vom Bürgermeister – eine Gemeinde als Ein-Mann-Show. Dieser Zustand ist symptomatisch für die Situation in vielen Klein- und Kleinstgemeinden, die neben dem Bürgermeister nur mit Müh und Not einzelne Mitarbeiter anstellen und bezahlen können.

Problematisch ist hier jedoch vor allem die sach- und fachkompetente Abarbeitung des ganzen Blumenstraußes an Themen, mit denen die Gemeinden konfrontiert sind: Von Infrastrukturthemen wie Straßen, Wasser, Kanalisation, Breitband, Kinderbetreuung, Kindergarten oder Schule über sämtliche sozialen Themen wie Pflege, Altersheim, Notstandshilfe und Impfungen bis hin zu komplexen Ausschreibungsverfahren und die Mitwirkung in den zahlreichen Gemeindeverbänden und Tochterunternehmen reicht die Palette. Bei der Bauverhandlung sollte der Bürgermeister dann auch noch dem Anwalt des Bauwerbers rechtlich Paroli bieten und einen „wasserdichten“ Bescheid formulieren. Während Gemeinden mit einigen spezialisierten Verwaltungsmitarbeitern schon sehr professionell arbeiten können, stoßen die Kleingemeinden schnell an ihre Grenzen.

Zu begrüßen ist in diesem Zusammenhang der Vorstoß der GemNova, in den Regionen sogenannte „Service-Center“ zu errichten, um dort quasi im Back-Office spezielle Themen für die Gemeinden professionell abzuarbeiten. Auch andere Unternehmen wie Banken machen dies bereits vor: Wenige Mitarbeiter vor Ort bleiben direkte Ansprechpartner, Spezialisten arbeiten im Hintergrund fachkompetent ab.

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