Trump wünscht „viel Spaß“: Mit Agrarzöllen ab April

US-Präsident Donald Trump will wie von ihm angekündigt bald auch Importaufschläge auf landwirtschaftliche Produkte erheben.

Donald Trump mit der nunmehrigen US-Agrarministerin Brooke Rollins

Die Zölle auf Agrarimporte in die USA sollen am 2. April in Kraft treten, wie Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social ankündigte. Konkrete Einzelheiten dazu nannte er nicht. Bereits in der vergangenen Woche hat Trump generell Zölle in Höhe von 25 Prozent für Produkte aus der EU angekündigt, die unter anderem für Autos gelten sollen. Ab Dienstag dieser Woche sollen US-Zölle auf alle Importe aus Mexiko und Kanada erhoben werden. Für Einfuhren aus China hat der US-Präsident einen zusätzlichen Zollaufschlag von zehn Prozent vorgesehen, die ebenfalls ab dieser Woche in Kraft treten.

Trump: “Die EU wurde gegründet, um die USA über den Tisch zu ziehen.”

In gewohnt scharfer Rhetorik wirft Trump der Europäischen Union vor, Amerika „wirtschaftlich auszunutzen“. Seiner Meinung nach sei die EU gegründet worden, „um die USA über den Tisch zu ziehen“. Dies sei „der Zweck“ der Union, lautet Trumps Überzeugung. Mit seiner protektionistischen Handelspolitik setzt der US-Präsident auf eine Angleichung der Zollsätze. Eine kürzlich von ihm unterzeichnete Anordnung sieht vor, dass Zölle überall dort erhöht werden, wo die USA im Vergleich zu ihren Handelspartnern geringere Abgaben verlangen. Dies gelte unabhängig davon, ob es sich um strategische Rivalen wie China oder „enge Verbündete“ wie die EU handle, teilte das Weiße Haus mit. Nach seinem völlig verunglückten, eher einem Tribunal als einer Aussprache ähnelndem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington sehen viele Europäer die langjährige transatlantische Partnerschaft zwischen Europa und den USA indes in Trümmern.

Gleichzeitig rief der Präsident „die großartigen Landwirte der Vereinigten Staaten“ auf, ihre Produktion für den US-Markt anzukurbeln: „Bereitet Euch darauf vor, eine Menge an landwirtschaftlichen Produkten herzustellen. Auf externe Produkte werden ab 2. April Zölle erhoben. Viel Spaß!“ Im übrigen räumte die neue US-Agrarministerin Brooke Rollins in ihrer Anhörung zur Amtsbestätigung durch den Senat ein, dass Trumps Pläne zur Massenabschiebung illegal im Land lebender Lateinamerikaner, Asiaten oder Afrikaner zu einem Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft führen könnten. Besonders
Gemüse- und Obstbauern sowie Milchfarmen sind auf Migranten angewiesen. Gleichzeitig unterstütze sie Trumps Pläne und werde im helfen, die Landwirte zu schützen, so Rollins.

Agrarhandel mit USA
Für Österreich sind die USA mit mehr als 15,1 Milliarden Euro Exportvolumen generell der zweitwichtigste Handelspartner nach Deutschland und wichtigster Absatzmarkt außerhalb der EU. Österreich selbst importiert aus den USA gerade mal halb so viele Waren. Ein schwerer Schlag wären höhere US-Zölle für die Forstwirtschaft und viele Winzer. Aber auch Lebensmittel wie Milchprodukte, Süßwaren und zuckerhaltige Getränke aus Österreich finden bis dato in den USA ihre Abnehmer.

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AUTORBernhard Weber
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