
Heinrich Schaller, der scheidene Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), präsentierte vergangene Woche seine letzte Bilanz: „Das sehr gute Ergebnis mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von 486,5 Millionen Euro zeigt, dass wir auch schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen bewältigen können“, betonte Schaller.
Zudem konnte ein Betriebsergebnis von 676,6 Millionen (Mio.) Euro erzielt werden. Neben der Bilanzsumme, die mit Ende 2024 bei 49,3 Milliarden (Mrd.) Euro lag (+3 %), konnte auch die Kapitalstärke ausgebaut werden. Die harte Kernkapitalquote betrug zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 17,7 % (+1,1 %): „Die Kernkapitalquote bereitet uns große Freude. Sie ist eine wichtige Kennzahl, die Auskunft über die Sicherheit einer Bank gibt“, so Schaller.
Auch die 66 Raiffeisenbanken in Oberösterreich mit ihren 345 Bankstellen haben im Jahr 2024 ein „gutes Ergebnis“ erzielt. Das EGT (Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit) liegt bei 386,2 Mio. Euro (+3,4 %), das Betriebsergebnis bei 597 Mio. Euro (-7,2 %). Die Kernkapitalquote liegt hier im Durchschnitt bei 22 % (+1,3 %). „Das ist sehr zufriedenstellend“, betonte Schaller.
„Angstsparen“ in Zeiten einer Wirtschaftskrise
Das Sparvolumen in der gesamten Raiffeisenbankengruppe OÖ stieg 2024 um 10,6 % auf 20,7 Mrd. Euro: „Die Kundeneinlagen sind gewaltig gestiegen. Das ist ein Zeichen für Angstsparen in Zeiten einer volkswirtschaftlichen Krise“, erklärte Schaller.
Die Veranlagung in Wertpapiere habe sich positiv entwickelt: Das Wertpapiervolumen der Privatkunden in der Raiffeisenbankengruppe OÖ ist um 4,1 % auf 13,4 Mrd. Euro gestiegen. „Es macht Sinn in Aktien, Anleihen oder Fonds zu investieren“, ist Schaller überzeugt, auch wenn es zuletzt an den Börsen „einen gewaltigen Absturz“ gab: „Es gibt eine Person in Übersee, die absolut unberechenbar ist. Unsicherheiten sind das schlimmste für die Volkswirtschaft.“
Schaller rechnet damit, dass bei einem normalen Verlauf des Wirtschaftslebens die Zin-
sen in Europa weiter sinken. „Das wäre ein gutes Vorzeichen für mehr Investitionen und
steigenden Konsum. Eine Gefahr sind jedoch hohe Zölle, die die Inflation wieder anheben könnte“, so der scheidende Generaldirektor, der 13 Jahre an der Spitze des Konzerns stand.
Dass sich die RLB OÖ unter seiner Ägide „sehr gut entwickelt“ habe, lässt sich auch am Beispiel einer wichtigen Banken-Kennzahl festmachen. So hat sich die Kernkapitalquote seither verdoppelt. „Die Bank steht auf einem starken und soliden Fundament“, betonte Schaller zum Abschluss.
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