„Wir haben in unserem Verbandsbüro die Corona-Pandemie intensiv für die Projektarbeit genutzt“, berichtet Verbandsgeschäftsführer Leo Kirchmaier und gibt einen ersten Vorgeschmack auf den Sommer: Dabei soll den Menschen die Bedeutung der Teichwirtschaft nähergebracht und gleichzeitig Lust auf frischen heimischen Fisch gemacht werden.
Teichwirtschaft mit allen Sinnen erleben
So sind insgesamt 72 innovative Spiel- und Informationstafeln an Teichen in ganz Österreich geplant, diese sollen nun rasch umgesetzt werden. Auf diesen wird auf historische, technische oder ökologische Besonderheiten hingewiesen. Diese Geschichten werden erzählt und auch die jahrhundertealte, handwerkliche Praktik des Teichabfischens erklärt.
In einem weiteren Projekt wurden sogenannte „CarpTrails“ vorbereitet. Das sind geführte Radtouren zu und entlang von Teichen, die als Verschmelzung von klassischer Wissensvermittlung mit Betriebsbesichtigung mithilfe von E-Lastenrädern angeboten werden. Zudem arbeitet der Verband an der Einreichung des „Waldviertler Teichabfischens“ bei der Unesco, um dafür die Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe zu erhalten.
Großen Wert legen die Teichwirte jedenfalls auf den Erhalt einer alten Tradition: der „Teichtaufe“. Neuerrichtete Teiche erhalten dabei in Absprache mit den Besitzern einen für die Region passenden Namen. Typisch für das Waldviertel ist etwa ein Bezug zur nächstgelegenen Ortschaft, dem Teichbesitzer, der umgebenden Landschaft, den jeweiligen Feldnamen oder der Nutzungsart. Die Teiche im benachbarten Tschechien haben hingegen oftmals einen religiösen Bezug. Dabei handelt es sich aber rein um den feierlichen Akt der Namensvergabe „ohne religiösen Bezug, ähnlich der Schiffstaufe“.
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- 11 02 20 21 NO: Florian Kainz