Totschnigs fünf Punkte für mehr Versorgungssicherheit

Im Pressefoyer des Ministerrates präsentierte der Landwirtschaftsminister am 19. April 2023 einen „5-Punkte-Resilienz-Plan für Lebensmittelversorgungssicherheit“ und lädt die Bundesländer auf Grund der zunehmend „langen Trockenperioden” zu einem Trinkwassergipfel ein. Sein Haus lege weiter verstärktes Augenmerk auf den Ausbau von Produktionskapazitäten, die Verbesserung der Energie- und Umwelteffizienz wie auch auf Blackout-Vorsorgemaßnahmen.

Im insgesamt zweiten Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit seit seinem Amtsantritt informierte der Minister – erwartungsgemäß – über die weiterhin sichere Versorgung mit Lebensmitteln. „Das verdanken wir unseren hart arbeitenden Bäuerinnen und Bauern, wie auch den verarbeitenden Betrieben der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft sowie dem Lebensmittelhandel. Sie versorgen uns tagtäglich mit Essen – auch in Krisenzeiten. Damit das so bleibt, haben wir einen 5-Punkte-Resilienz-Plan für Lebensmittelversorgungssicherheit erarbeitet”, so Norbert Totschnig

5-Punkte für mehr Resilienz in der Lebensmittelproduktion

1) 5 Mio. Euro Fördercall zur Unterstützung von Lebensmittelverarbeitungsbetrieben bei Investitionen in Resilienzmaßnahmen (z.B. Blackout-Vorsorge)

Für Investitionen zur Stärkung der Krisenfestigkeit in Hinblick auf Stromausfälle in lebensmittelverarbeitenden Betrieben startet mit 19. April 2023 ein außerordentlicher Fördercall zur Projekteinreichung. Dafür stehen insgesamt 5 Mio. Euro zur Verfügung. Lebensmittelverarbeitende Betriebe können bis 30. Juni 2023 unter https://foerdermanager.aws.at/ ansuchen. 

2) „Erneuerbare Rohstoffe und Klimawandel“, sowie „Versorgungs- und Ernährungssicherung“ als Schwerpunkte der BML-Ressortforschung

Um nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen sowie Strategien für die Versorgungs- und Ernährungssicherung aufzuzeigen, stehen für entsprechende Forschungsprojekte bis zu 5 Mio. Euro zur Verfügung.

3) Stärkung der Resilienz in der Land- und Forstwirtschaft mittels Investitionsförderungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik

Um die landwirtschaftliche Produktion und die Lebensmittelwertschöpfungskette krisenfester zu gestalten, werden bestehende Finanzmittel im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gebündelt. Insgesamt werden dafür im GAP-Strategieplan bis 2027 über 830 Mio. Euro eingesetzt. Davon stehen 125 Mio. Euro für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und über 700 Mio. Euro für Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe bereit (z.B. Direktvermarktung). 

4) Reform des Lebensmittelbewirtschaftungsgesetzes

Das Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz gibt den Rahmen für die Lebensmittelversorgung im Krisenfall vor. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre soll dieses Gesetz novelliert werden und zeitnah in Begutachtung gehen. Um im Krisenfall rasch handeln zu können, sind weitreichende Vorsorgemaßnahmen sowie ein verbesserter Informationsfluss an die Bevölkerung geplant.

5) Aktualisierung von Krisenplänen 

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein und, etwa bei einer gestörten Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung rasch handeln zu können, werden die Krisenpläne des BML an die aktuellen Bedrohungslagen angepasst. Um sich darüber hinaus auch speziell dem Thema Blackout zu widmen, wurde Ende März im Bundeslenkungsausschuss ein eigener Fachausschuss eingerichtet. 

- Bildquellen -

  • Totschnig: BKA/Christopher Dunker
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AUTORRed. MR
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