Holz hat seinen Vorsprung gegenüber Heizöl und Erdgas als wichtigster Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen in Österreich weiter vergrößert, ist der neuen Erhebung der Statistik Austria zum Energieeinsatz der Haushalt zu entnehmen. Ein Drittel (66 PJ) des heimischen Raumwärmeeinsatzes von insgesamt etwa 200 Petajoule (PJ) entfielen im Jahr 2019/20 auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Zählt man aus Biomasse erzeugte Fernwärme dazu, kommt man annähernd auf 82 PJ und einen Anteil von 41 %. Hinter der Bioenergie folgen Erdgas (23 %) und Heizöl (16 %) als wichtigste Raumwärmeerzeuger. Fernwärme (16 %) hat in den letzten Jahren stark zugelegt und mittlerweile fast mit Heizöl gleichgezogen. Auch Wärmepumpen (in der Erhebung zusammen mit Solarwärme erfasst) konnten stark zulegen, ihre Anzahl hat sich seit 2003/04 vervierfacht und beträgt 2019/20 420.000 Stück, was einem Anteil von 11 % der Haushalte entspricht. Damit decken Wärmepumpen bereits 8 % des Energieeinsatzes in den Haushalten. Solarthermie spielt dagegen mit 1,5 % am Raumwärmeverbrauch seit Jahren eine untergeordnete Rolle. Einen Aufwärtstrend erfahren auch Stromheizungen; sie sind bei 250.000 Haushalten als primäres Heizsystem im Einsatz. Kohleheizungen laufen immerhin noch bei etwa 8.000 Haushalten.

Besser mit Holz heizen

Franz Titschenbacher, Präsident Österreichischer Biomasse-Verband, zieht für Holzheizungen eine positive Blianz: „Der ‚Raus aus Öl und Gas‘-Bonus der Bundesregierung zeigt in Kombination mit den Kesseltauschprogrammen der Bundesländer Wirkung. Die deutliche Budgetaufstockung und mehrjährige Vergabe der Förderungen sind ein wichtiges Zeichen für die Biomasse-Branche und die Energiewende im Wärmebereich.“

667.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder Öfen) als primäres Heizsystem. Als Brennstoffe setzen sie zu 76 % Brennholz, zu 12 % Hackschnitzel, zu 10 % Pellets und zu 2 % Holzbriketts ein. Dazu kommen 1,2 Millionen Fernwärmeanschlüsse in Österreich, die fast zur Hälfte mit biogener, meist aus Hackschnitzeln, Rinde und Sägenebenprodukten erzeugter Fernwärme beliefert werden. „Holz stellt klimafreundliche und krisensichere Energie aus der Region zu stabilen Preisen bereit“, ergänzt Titschenbacher. „Die thermische Verwertung von Schadholz und anderen minderwertigen Holzsortimenten kommt auch der heimischen Forstwirtschaft zugute.”

Laut Regierungsprogramm sollen bis 2035 alle Ölkessel in Österreich ausgetauscht werden. Wesentlich mehr Arbeit ist aber beim Ersatz der Gasheizungen zu verrichten, denn deren Anzahl liegt seit zehn Jahren bei etwas mehr als 900.000 Exemplaren.

 

 

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  • Heizen Mit Holz 4 ID70894(1): agrarfoto.com
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AUTORRed. MS
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