Tirols schönste Wasserschauplätze

Was wäre Tirol ohne seine malerischen Bade- und stillen Bergseen, ohne die spektakulären Wasserfälle und abenteuer- lichen Schluchten und Klammen? Einige Ziele liegen nah und laden vor allem im Sommer dazu ein, unkompliziert besucht zu werden. Andere befinden sich weit oben in den Bergen, versteckt zwischen den Gipfeln, und es erfordert etwas mehr Mühe und Zeit, sie zu entdecken.

Der malerische Lichtsee mit dem „Fischerhäusl“

Uwe Schwinghammer, ein erfahrener Kenner der Bergwelt Tirols, hat 60 der lohnendsten Wasserschätze ausgekundschaftet, für einen Sprung ins erfrischende Nass, eine Wanderung durch kühle Klammen, eine Tour zu stillen Kleinoden im Hochgebirge oder zu Schauplätzen, an denen sich die bahnbrechende Kraft und Lebendigkeit oder die wohltuende Stille und Magie des Elementes Wasser hautnah erleben lassen. Vom Sonntagsausflug mit Wasserspaß für die Kleinen bis hin zur anspruchsvollen Tour mit Seeblick als Krönung – hier findet jeder sein persönliches Traumziel. 

Schleierwasserfall 

Der Schleierwasserfall im Wilden Kaiser macht seinem Namen alle Ehre. Sitzt man hinter ihm, kann man die Gegend durch ein fein gesponnenes Gewebe aus Wassertropfen betrachten. Und auch der benachbarte Stiegenbachfall hält, was er verspricht. Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz Hüttling. Diese Wanderung ist eine einfache Rundtour, deren Höhepunkt das großartige Naturschauspiel Schleierwasserfall ist, die aber auch durch ihren Blick auf die mächtigen Südwände des Wilden Kaiser beeindruckt. Der Schleierwasserfall rauscht 60 Meter im freien Fall nach unten. Je nach Windstärke bildet sich dabei ein feiner Sprühnebel, der tatsächlich wie ein dünner Schleier wirkt. Unter der überhängenden Wand gibt es auch jede Menge Sitzgelegenheiten, um das Naturschauspiel im Gegenlicht in aller Ausführlichkeit betrachten zu können. 

Lichtsee 

Bei dieser Wanderung ist der Weg fast genauso schön wie das Ziel. Durch Lärchen- und Zirbenwälder und über Blumenwiesen geht es zum Lichtsee und vielleicht auch noch weiter zum Rohrsee in Obernberg. Ausgangspunkt ist die Waldesruh im hintersten Obernbergtal. Während die meisten Wanderer dem Obernberger See zuströmen, führt die Wanderung zum Lichtsee Richtung Nordwesten über die Kastenalm und herrliche Bergmähder, auf denen nahezu den ganzen Sommer etwas blüht. Die größte Pracht entfalten diese Wiesen jedoch im Mai und Juni. Nach etwa zwei Stunden erblickt man ein kleines Holzhäuschen mit keckem Kamin und man weiß, das Ziel ist nicht mehr weit. Direkt östlich der „Fischerhütte“ liegt der Lichtsee, eingebettet in einer Mulde. An ruhigen Tagen ist er ein absolutes Idyll: Libellen schweben über dem Wasser, man sitzt am Ufer, genießt den Ausblick auf den Grenzkamm zwischen Nord- und Südtirol oder den mächtigen Obernberger Tribulaun. 

Zammer Lochputz

Die Zammer Lochputz ist keine Schluchten- oder Klammwanderung im klassischen Sinn, sondern eher eine Freizeitattraktion. Aber eine, die den Kindern vielleicht Lust auf mehr macht. Angelehnt ist die kleine Wanderung durch die Zammer Klamm an die Sage vom Lochputz. Eine Wasserfontäne, die 50 Meter in die Höhe schießt, ist eines der Highlights dieser Wanderung. Vorbei geht es an einem imposanten Wasserfall und zahlreichen Relikten, die auf die Sage des Zammer Lochputz zurückzuführen sind. Die gesamte Sage kann man am Ende der Wanderung im historischen Wehrturm, der einst zur Außenanlage der Burg Schrofenstein gehörte, in Form eines Videos erzählt bekommen. Auch das Lied vom Lochputz wird hier zum Besten gegeben. Für Kinder ab fünf Jahren ist die Wanderung gut zu meistern, für die Älteren sind die Fabelwesen vielleicht nicht mehr so verlockend, deshalb ist es vor allem für Kinder im Volksschulalter ein lohnender Ausflug, der etwa eine Stunde beansprucht. 

- Bildquellen -

  • Lichtsee (1): Uwe Schwinghammer
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AUTORRed. EA
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