Sieht man sich die Landkarte Tirols nach den Wahlvorlieben der Gemeinden an, ergibt sich ein relativ eintöniges schwarzes Bild: 261 der 274 Tiroler Gemeinden haben mehrheitlich die ÖVP gewählt. Mit 34,71 Prozent (minus 9,55 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl 2018) wurde zwar das historisch schlechteste Wahlergebnis eingefahren, dennoch liegt die Volkspartei den anderen Wahlwerbenden noch weit voraus.

Insgesamt waren 535.112 Personen wahlberechtigt, abgegeben wurden 347.917 Stimmen (davon 98,68 Prozent gültig) – damit lag die Wahlbeteiligung bei 65,02 Prozent. Im Vergleich lag sie 2018 bei 60 Prozent.

Rot-blaue Flecken in schwarzem Tirol

Für die SPÖ entschieden hat sich die Bevölkerung rund um die Gemeinde Sellrain, in der SP-Obmann Georg Dornauer Bürgermeister ist. So färbt sich die Karte in den Gemeinden St. Sigmund im Sellrain, Gries im Sellrain, Sellrain, Grinzens, Axams und Oberperfuss rot. Ebenso entschieden haben sich die Gemeinden Rum und Bad Häring. Dort stand die Volkspartei auf Platz Zwei. Nur in Polling folgte auf die SPÖ die FPÖ. Insgesamt kommt die SPÖ Tirol auf 17,48 Prozent (plus 0,23 Prozent).

Mehrheitlich für die Blauen ausgesprochen haben sich Virgen in Osttirol, Radfeld, Kramsach, Münster, Gallzein und Rietz – die ÖVP wurde auf Platz Zwei gewählt. In Jenbach folgte auf die FPÖ wiederum die SPÖ, die VP stand auf Platz Drei. In seiner Heimatgemeinde Axams erreichte FP-Obmann Markus Abwerzger nur 16,71 Prozent. Landesweit kommen die Tiroler Freiheitlichen auf 18,84 Prozent (plus 3,31 Prozent). Die Grünen kommen auf 9,20 Prozent (minus 1,47 Prozent), die NEOS auf 6,29 Prozent (plus 1,08). Die MFG landete bei 2,78 Prozent, die Liste „mach mit“ bei 0,13 Prozent, die KPÖ bei 0,67 Prozent.

Den größten Stimmenzuwachs aller Parteien verzeichnete die Liste Fritz (insgesamt 9,90 Prozent) mit einem Plus von 4,44 Prozentpunkten.

Vereinzelte Wahlerfolge, Innsbruck geht an VP

Ihren größten Anteil an Wählerstimmen konnte die Volkspartei in der Gemeinde Gramais mit 95,65 Prozent verzeichnen (plus 18,38 Prozent). Ebenso wählten in Kappl, Ischgl und Jungholz über 80 Prozent MATTLE. In Galtür, der Heimatgemeinde von Anton Mattle, erreichte die VP Tirol 77,59 Prozent.

Während großteils Stimmenverluste zu verkraften waren, konnte unter anderem in den Reuttener Gemeinden Holzgau (12,91 Prozent), Bichlbach (10,48 Prozent) und Leermoos (7,37 Prozent) ein Plus erzielt werden.

Typischerweise war die VP in der Landeshauptstadt Innsbruck weniger stark gefragt – mit 20,59 Prozent der Wählerinnen und Wähler war sie dennoch die stimmenstärkste Partei in der Stadt.

Unterstützung aus den Heimatgemeinden

Besonders erfreulich für den Bauernbund: Nicht nur Anton Mattle konnte in seiner Heimatgemeinde überzeugen, auch Bauernbund-Kandidaten erhielten reichlich Unterstützung und konnten ihren Heimvorteil nutzen. Bauernbundobmann Josef Geisler durfte in seiner Heimat Aschau im Zillertal 51,25 Prozent für die VP feiern, Martin Mayerl in Dölsach 37,98 Prozent, Dominik Traxl in Zams 42,60 Prozent und Michael Jäger in Ebbs 36,67 Prozent.

Auch wenn sich der Einzug in den Landtag aufgrund zu weniger Vorzugsstimmen nicht ausging, konnten Josef Edenhauser (Oberndorf, 43,80 Prozent), Andreas Kirchmair (Birgitz, 32,96 Prozent), Andrea Lechleitner (Wenns, 43,66 Prozent) und Markus Rid (Ehenbichl, 38,60 Prozent) auf die Unterstützung in ihren Heimatgemeinden zählen und die Tiroler Volkspartei bestens vertreten.

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  • Stimmzettel In Wahlurne: Adobe Stock
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AUTORHannah Pixner
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