Starker Preisanstieg bei Handelsdüngern

Bei Phosphor- und Stickstoffdüngern herrscht seit Ende Jänner weltweit ein enormer Preisauftrieb.

Die Preise für Handelsdünger steigen derzeit stark an. Das Branchenportal agrarheute.com spricht in einer Marktanalyse von einer „gewaltigen Preisexplosion“. Demnach ist beispielsweise Kalkammonsalpeter (KAS), der in Österreich meistverwendete Stickstoffdünger, seit Ende Jänner von etwa 180 bis 220 Euro/t bis 15. März in einen Bereich von 240 bis 270 Euro/t gestiegen (Preise ab Händlerlager, netto). Binnen nichteinmal zwei Monaten ist das ein Plus von fast 30 Prozent. Der Preistrend zeigt weiter aufwärts. Nicht ganz so scharf ist der Aufwärtstrend bei Harnstoff. Bei Phosphordüngern ist der Preisauftrieb sogar noch stärker. Bei Diammonphosphat (DAP) liegt der Preisauftrieb seit Jahresbeginn bei etwa 40 Prozent. Noch am moderatesten entwickelt sich die Preissituation bei Kalidüngern.

Energie teurer, Liefereinschränkungen aus China

Die Gründe für den starken Preisauftrieb sind vielschichtig. Generell schlägt der Preisauftrieb bei Weizen, Ölfrüchten und Mais auf den Terminmärkten auch auf die Düngermärkte durch. Bei Stickstoffdüngern spielt zudem der Aufwärtstrend bei den Energiekosten eine große Rolle. Und schließlich wirken auch die Sondereffekte des Düngemittelmarktes in China auf die weltweite Preisbildung.
Laut einer Analyse der Rabobank ist China einer der weltweit wichtigsten Exporteure von Harnstoff. Anhaltend starker Eigenbedarf, höhere Energiekosten und strengere Umweltschutzauflagen hemmen die Exporte Chinas. Auch bei Phosphordüngern zählt China zu den größten Exporteuren. Auch hier fallen die Lieferungen seit einigen Monaten fast komplett aus. Andere große Exporteure, wie Russland oder Marokko, können das laut agrarheute nicht so schnell ausbügeln.
Seitens des heimischen Agrarhandels empfahl beispielsweise die Raiffeisen Ware Austria noch im Jänner: „Nutzen Sie die günstigen Düngerpreise.“ Wer sich daran gehalten und entsprechend eingelagert hat, war gut beraten. Nach derzeitigem Ausblick ist das Zeitfenster zum Aufdüngen vorüber. Dies dürfte für längere Zeit gelten.

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  • W Duenger Preis Agrarfoto: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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