
Wenn der Sommer vor der Tür steht, wird in Österreich der Griller angeheizt: Egal ob mit Holzkohle, Gas oder Strom betrieben, egal ob Grillfleisch, Würstel, Grillkäse oder Gemüse zubereitet werden das Grillen gilt als gesellig und ist eine Aktivität, die sich im ganzen Land ungebrochener Beliebtheit erfreut: Ein Drittel der Österreicher (35 Prozent) grillt dann mindestens einmal pro Woche, zwei Drittel zumindest zwei- bis dreimal pro Monat. Die Österreicher gelten mit dieser Häufigkeit als Grillweltmeister und schätzen sich übrigens auch bezüglich ihres Könnens als solche ein.
Besonders gefährlich: Brennbare Flüssigkeiten

Damit aus dem Vergnügen nicht bitterer Ernst wird, haben die Brandverhütungsstelle für Oberösterreich (BVS) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in einem gemeinsamen Pressegespräch über die Gefahren beim Grillen informiert. „Die Erfahrungen aus der Brandursachenermittlung zeigen, dass mangelnde Vorsicht und leichtfertiger Umgang, unsachgemäße Entsorgung der Grillkohle, undichte Anschlussstellen von Grill und Gasflaschen sowie Funkenflug die häufigsten Ursachen für Grillunfälle darstellen“, sagt Günther Schwabegger. Gefährliche Situationen würden häufig durch einen unbedachten Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten entstehen. Wird anstatt zu handelsüblichen Grillanzündern zu Benzin oder Spiritus gegriffen, stellen auch die bereits bei Umgebungstemperatur ausreichend brennbaren Dämpfe daraus ein großes Risiko dar. „Beim Anzünden kann es zu einer explosionsartigen Verbrennung kommen, bei der eine Stichflamme entsteht“, warnt Schwabegger.
Gefahr geht auch von den hohen Temperaturen aus, die am und um den Grill entstehen. Bis zu 700 Grad Celsius kann es direkt über der Glut haben, die Außenwand des Grills kann mehr als 300 Grad heiß werden.
Mangelnde Vorsicht, unsachgemäße Entsorgung der Grillkohle und Funkenflug zählen zu den häufigsten Ursachen für Grillunfälle. Günther Schwabegger
Im Vorjahr haben sich in Österreich etwa 700 Menschen bei Grillunfällen so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden mussten. „Auch wir möchten ganz eindringlich vor der Benützung von Brandbeschleunigern warnen. Häufig sind aber auch Schnittwunden beim Schneiden von Fleisch oder Schnitzen von Holzspießen. Und die Verbrennungsgefahr am
Deckel eines Kugelgrills sollte man nicht unterschätzen“, sagt Armin Kaltenegger.
Für gesicherte Herkunft und geprüfte Qualität
Um den Grillgenuss mit gutem Gewissen kümmert sich hingegen die Agrarmarkt Austria (AMA). Mit dem AMA-Gütesiegel werde verlässlich auf gesicherte Herkunft und geprüfte Qualität verwiesen, sagt AMA-Marketing-Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-
Sipek: „Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel garantiert, dass Fleisch, Fisch, Käse oder Gemüse nach streng kontrollierten und gleichbleibenden Qualitätsstandards produziert wurden und aus Österreich stammen. Wer sich bewusst dafür entscheidet, trägt auch zur nachhaltigen Entwicklung unseres Ernährungssystems bei vom Feld bis auf den Grillteller.“
Ungebrochen beliebt sind in Österreich die Grillwürste, die bei drei Viertel (74 Prozent) häufig auf den Rost kommen. Dahinter folgt Schweinefleisch mit 73 %, an dritter Stelle steht Gemüse, das bei zwei Dritteln am Griller liegt. Während Grillwürste bei Menschen bis
49 Jahre beliebter sind (78 %), setzen junge Menschen bis 29 Jahre zu 74 % auf Gemüse. Männer essen am liebsten Schweinefleisch (77 %), gefolgt von Grillwürsten und Gemüse. Bei Frauen stehen Grillwürste an erster Stelle (75 %), dahinter folgen Gemüse und Schwein.
Mehr Fleisch und ein steigender Bio-Anteil
Jährlich erhebt die AMA-Marketing das Einkaufsverhalten der Österreicher. 2024 zeigte sich eine Zunahme von Fleisch und Geflügel um 2,1 % besonders Hühnerfleisch (5,1 %), Faschiertes (3,9 %) und Putenfleisch (2,2 %). Schweinefleisch und vorbereitetes Fleisch und Geflügel wurden hingegen weniger oft gekauft.
Tipps für mehr Sicherheit
• Grill stabil auf ebene Fläche stellen und auf ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien (Holzzäune, Gartenmöbel mit Polstern, trockenes Gebüsch) achten.
• Ein windgeschützter Standort reduziert Funkenflug und umherfliegende Asche.
• Feste Grillanzünder oder spezielle Anzündöle und elektrische Grillanzünder verwenden. Spiritus oder Benzin sind tabu, diese können zu Stichflammen oder explosionsartigen Rückzündungen führen.
• Flammenbildung durch Fett vermeiden (plötzliches Aufflammen).
• Löschmittel bereithalten und Grill nicht unbeaufsichtigt lassen.
• Restglut vollständig ablöschen oder mit Wasser fluten. Asche in feuerfesten, verschließbaren Behältern entsorgen, nicht auf den Kompost werfen.
Vorsicht am Gasgrill
Gasschlauch regelmäßig auf Risse oder Sprödigkeit untersuchen. Lecksuche mit Lecksuchspray (oder Seifenlauge). Gasflasche sicher befestigen, niemals liegend verwenden. Gasgrill nur mit geöffnetem Deckel anzünden, bei Gasgeruch sofort ausschalten. Gasflaschen nur in gut belüfteten Räumen lagern, nie im Keller oder unter Erdniveau.
- Bildquellen -
- 20250506 102744: BZ/Cacha
- Grillmeister, Fleisch Am Grill: ama-marketing