Fast 81 % aller bäuerlichen Betriebe nahmen  2022 am ÖPUL teil. Gemäß den jüngsten Zahlen aus 2022 würden darüber hinaus 706 000 ha oder 28 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet. Den Beitrag von Österreichs Bauern für die Umwelt und die Vorreiterrolle des Alpenlandes auch in Sachen Artenschutz hat der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, herausgestellt. „Im Jahr 2023 gibt es so viele Biodiversitäts- und Naturschutzflächen wie noch nie zuvor“, betonte der LKÖ-Präsident anlässlich des internationalen Tages der Biodiversität.

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Josef Moosbrugger zieht eine positive Bilanz.

Durch hochwertige Naturschutzflächen im Rahmen des Agrarumweltprogramms (ÖPUL) und die Anlage von Biodiversitäts- und Bracheflächen stellten die österreichischen Bauern familien insgesamt rund 210 000 Hektar für die Umwelt bereit und verzichteten auf diesen Flächen auf den Ertrag. Laut Moosbrugger wird auf diesen Flächen – je nach Maßnahme – auf die Bewirtschaftung oder ertragssteigernde Maßnahmen wie Düngung oder Pflanzenschutz verzichtet beziehungsweise die Biodiversität durch Aussaat spezieller Blühmischungen gefördert.  Im Besonderen die Naturschutz-Maßnahme erfuhr 2023 starken Zulauf.

Statt der bisherigen 17.430 Betriebe nehmen heuer 20.068 Betriebe daran teil, reduzieren freiwillig etwa ihre Tierzahlen und die Düngung oder verschieben ihren Schnittzeitpunkt – im Sinne von Blühpflanzen, Bestäubern und anderen Organismen. Mittlerweile würden landesweit etwa 10 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen speziell biodiversitätsfördernd bewirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahr würde das einem Zuwachs von rund 60 000 Hektar entsprechen. „Die vorliegenden Zahlen belegen, dass es uns trotz höherer EU-Vorgaben, des wirtschaftlichen Drucks auf die Betriebe und komplexer Regelungen gemeinsam mit dem Wiener Landwirtschaftsministerium gelungen ist, die Bauernfamilien zur Teilnahme am Umweltprogramm zu motivieren“, hob er hervor. 

Der LKÖ-Präsident rief dazu auf, die Leistungen der Landwirte noch mehr wertzuschätzen, beispielsweise durch den gezielten Einkauf regionaler Qualitätsprodukte. „Klar ist, dass die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe auf den Märkten entschieden wird. Jeder Österreicher kann einen Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen leisten“, so Moosbrugger. Genau aus diesem Grund seien weitere Schritte zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln sowie die Absicherung und der Ausbau des Gütesiegels der Agrarmarkt Austria (AMA) notwendig. 

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AUTORMartina Kiefer
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