Schweinemarkt KW 50-51/2020: Vorweihnachtliche Belebung

Das multifaktorielle Krisenszenario bleibt unverändert aufrecht. Deutschland (+/- 0,00) und Belgien verzeichnen höchste Rückstaumengen und niedrigste Preise. Schlachtaktivitäten sind vielerorts wegen coronainfiziertem Personal teilweise stark reduziert andererseits ist etwas Schwung bei Fleischverarbeitung und -handel unübersehbar. Diesbezügliches Zugpferd ist der LEH, der wegen der starken Lockdown-Restriktionen der Horeca-Szene (Hotel-Restaurant-Catering) Rekordumsätze verzeichnet. In den bevorstehenden Feiertagswochen ist nicht Homeoffice oder Homeschooling angesagt, sondern Homeeating. Folglich werden jetzt die privaten Kühlkapazitäten Richtung 100 Prozent aufgefüllt.

In Österreich hat der Maria Empfängnis-Feiertag am 8. Dezember deutliche Rückstauspuren hinterlassen. Fallweise gelangen Schlachtpartien einige Tage verspätet an den Haken. Auch hierzulande lebt der Fleischmarkt vom boomenden LEH, allerdings ist auch in der Verarbeitung der vorweihnachtliche Bedarf überdurchschnittlich groß und selbst China-Exporteure konnten zu dem niedrigen Preisniveau noch Kontrakte abschließen. Vor diesem Hintergrund konnte an der Ö-Börse trotz Vorwochenrest und überaus reichlichem frischen Angebot auf Vorwochenniveau fixiert werden.

Preise KW 50/51 (Marktbericht vom 10. Dezember 2020):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro

Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro

Dr. Johann Schlederer

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