Schweinemarkt KW 37/38: Überangebot entlang der ganzen Produktionskette

Seit das Exportventil nach Asien geschlossen ist, leidet der EU-Schweinesektor unter einem Überangebot. Die anhaltend schwierigen Verhältnisse mit seitwärts/abwärts tendierenden Preisen dauern an.
In Deutschland (diese Woche +/- 0,00) fehlt zunehmend Personal an den Schlacht- und Zerlegebändern weil die Mitarbeiter von anderen Branchen abgeworben werden. Dadurch baut sich vor den Schlachthoframpen bis hin zum Ferkelmarkt neuer Rückstau auf.
In Frankreich, wo den Sommer über stabile Notierungen dominierten, tendieren mittlerweile die Preise dem EU-Trend folgend nach unten. Durchaus saisontypisch ist der Preisverfall in Spanien, nachdem der Großteil der Urlauber die iberische Halbinsel wieder verlassen haben.

In Österreich befindet sich der Schlachtschweinemarkt im Gleichgewicht. Das leicht steigende aber immer noch unterdurchschnittliche Angebot entspricht dem aktuellen Bedarf an heimischer Ware, sodass nur ausnahmsweise einzelne Partien ein bis zwei Tage später als gewünscht am Schlachthaken enden. In der Fleischbranche zeigen sich lokalpatriotische Verarbeiter verärgert, da Branchenkollegen bei der Verarbeitung von EU-Rohstoff aktuell signifikante Wettbewerbsvorteile genießen. Vor dem Hintergrund eines abermals sehr überschaubaren frischen Angebotes wurde an der Ö-Börse der Preis auf unverändertem Vorwochenniveau fixiert.

Preise KW 37-38/2021 (Marktbericht vom 16. September 2021):

MastschweineNotierungspreis:      EUR 1,54 (=)
Berechnungsbasis:                        EUR 1,44

ZuchtenNotierungspreis:              EUR 1,05 (–0,05)
Berechnungsbasis:                        EUR 0,95

Dr. Johann Schlederer

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