Schweinemarkt KW 31-32/2020: Rückstau in Deutschland lähmt die Preisentwicklung

Die Absatzkrise in Deutschland hält weiter an. Die vierwöchige Betriebssperre des EU-weit größten Schlachthofes der Fa. Tönnies belastet anhaltend das Marktgeschehen. Weil der Neustart des Betriebes nur sehr zögerlich vonstattengeht, werden die Überhänge insbesondere in Norddeutschland nicht kleiner. Demnach wird das Stabilhalten der Preise von einigen Marktanalysten schon als Erfolg bewertet.
Einige Impulse wirken aber auch in Richtung Preisverbesserung. Dazu zählen:
• der Grillsommer,
• der Inlandstourismus und
• das saisonüblich schwächelnde Angebot an frischen Schlachtschweinen.
Darauf basierend zeigen die Notierungen in den südlichen EU-Ländern sichtbare Aufwärtstendenzen.

In Österreich reicht das unterdurchschnittliche Angebot gerade aus, um die Nachfrage der Schlachtbetriebe zu decken. In der Fleischbranche ist man mit dem nationalen Geschäft zufrieden, im Export und bei der heimischen Fleischindustrie lässt das internationale Preisdumping allerdings keine Luft nach oben.
An der Ö-Börse verweigerte die Abnehmerschaft einen Preisanstieg mit dem Verweis auf die bestehende Preisdifferenz zu Deutschland. Vor diesem Hintergrund wurde auf Vorwochenniveau fixiert.

 Preise KW 31/32 (Marktbericht vom 30. Juli 2020):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,53 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,43 Euro

Zuchten-Notierungspreis: 1,23 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,13 Euro

Dr. Johann Schlederer

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