Schweinemarkt KW 24-25/2021: Massive Preiskorrektur in Deutschland

Eigentlich sind die Rahmendbedingungen für eine positive Preisentwicklung bei Schlachtschweinen günstig. Aber trotz Neustart in der Gastronomie, grillfreundlichem Wetter und der laufende Fußballeuropameisterschaft bleibt der Fleischmarkt überreichlich versorgt. Demzufolge mussten sich die deutschen Erzeugergemeinschaften dem schon seit zwei Wochen aufgebauten Preisdruck beugen und eine massive Korrektur von minus 9 Cent hinnehmen. Ein Novum für die Kräfteverhältnisse am Markt ist, dass der deutsche Fleischhandel nun Spanien für die Problematik verantwortlich macht. Weil die Iberer zurzeit dem Vernehmen nach nichts nach Asien bzw. China absetzen können, würde aktuell um jeden Preis am europäischen Festland verschleudert. Wie das mit dem zurzeit europahöchsten Erzeugerpreisen in Spanien in Einklang zu bringen ist, bleibt abzuklären.

In Österreich war der Lebendmarkt fein säuberlich geräumt – vor allem, weil das Angebot überschaubar war. Das Geschehen begann erst zu stocken, als bekannt wurde, dass der deutsche Markt kippt. Weil bei den Exporten nach China eine Flaute herrscht, hatten heimische Exporteure aber auch schon im Vorfeld der deutschen Entwicklung Preisdruck angekündigt.
An der Ö-Börse forderte die Abnehmerseite somit eine Rücknahme im Gleichklang mit Deutschland. Zur Festlegung der Erzeugerseite auf minus 5 Cent gab es folglich nur geteilte Zustimmung.

Preise KW 25-25/2021 (Marktbericht vom 17. Juni 2021):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,64 Euro (–0,05)
Berechnungsbasis: 1,54 Euro

Zuchten-Notierungspreis: 1,24 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,14 Euro

Dr. Johann Schlederer

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AUTORH.M.
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