Schweinemarkt KW 20-21/2021: Nachbestellung statt Abbestellung heißt die Devise

Frische Impulse für Fleischnachfrage und Preisentwicklung gibt es derzeit auf den EU-Schweinemärkten. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen liegt in den meisten EU-Ländern unter den Vorjahreswerten. Dem schwachen Angebot steht nun aber neuer Optimismus im Fleischhandel gegenüber, was – wenig überraschend – auf die beginnende Normalisierung im Gastro- und Hotelleriegeschäft zurückzuführen ist.
Aufgrund dieser Situation drehen die Preiskurven in eine positive Richtung. So konnte die Vereinigung der deutschen Erzeugergemeinschaften mit +8 Cent für diese Woche ein kräftiges Lebenszeichen setzen. Allerdings ist die Entwicklung in Deutschland noch uneinheitlich, weil die Gastrolockerung bundesländerweise unterschiedlich in Kraft tritt.
Einheitlich als „schwach“ wird aktuell jedoch die Ertragslage beim Export Richtung China beschrieben. So kompensiert z. B. in Spanien der lebhaftere Heimmarkt das aktuell schwächelnde Drittlandsgeschäft.

In Österreich ist der Lebendmarkt seit Wochen ausgeglichen. Das schwächelnde Angebot und die schwächelnde Nachfrage hielten den Markt im Gleichgewicht. Selbst feiertagsbedingt verkürzte Schlachtwochen führten zu keinerlei Rückstaubildung. Auch Pfingsten und Fronleichnam werden heuer aufgrund der Gastroöffnung ohne Preisdruck zu bewältigen sein.
Vor diesem Hintergrund heißt es bei den Disponenten derzeit „Nachbestellung“ statt „Abbestellung“. In preislicher Konsequenz bedeutet das an der Ö-Börse ein Plus von 6 Cent.

Preise KW 20-21/2021 (Marktbericht vom 20. Mai 2021):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,66 Euro (+0,06)
Berechnungsbasis: 1,56 Euro

Zuchten-Notierungspreis: 1,21 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,11 Euro

Dr. Johann Schlederer

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AUTORH.M.
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