Schwarzmann: Bäuerinnen bekräftigen Ausbau der Ernährungs- und Konsumbildung in den Schulen

Ernährung und Haushalt sollen Themen der Schulbildung werden. FOTO: adobe.stock.com-exclusive-design

“Ernährungs-, Gesundheits- und Konsumwissen sind wesentliche Kompetenzen für ein reflektiertes, selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Erwachsenenleben und müssen daher Basis der schulischen Ausbildung für alle Kinder im Pflichtschulalter werden. Als Freifach wird es an den AHS-Standorten noch zu wenig angeboten”, unterstreicht Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen. Sie bekräftigt die jahrelange Forderung der österreichischen Bäuerinnen nach dem Ausbau des Pflichtschulfachs “Ernährung und Haushalt” in der Sekundarstufe 1 (Mittelschulen, AHS-Unterstufe) mit einer Erweiterung der derzeitigen Stundenzahl von mindestens zwei bis maximal vier Unterrichtseinheiten (5. bis 8. Schulstufe) sowie der Weiterführung des fachpraktischen Unterrichts in “Haushaltsökonomie und Ernährung” als Wahlpflichtfach im Wirtschaftskundlichen Realgymnasium, verbunden mit der Verankerung in den Lehrplänen sowie in der Pädagog(inn)enausbildung NEU. Schließlich ist auch die notwendige Infrastruktur im Sinne von gut ausgestatteten Lehrküchen zu gewährleisten. Große Zustimmung findet dieses Anliegen auch in der Bevölkerung, wie eine aktuelle Online-Umfrage “Damit unsere Kinder später nicht Äpfel mit Birnen vergleichen” zeigt, an der von Mai 2019 bis Mai 2020 insgesamt 7.427 Personen teilnahmen.

So ist es für 99% der Befragten “sehr wichtig”/”eher wichtig”, dass Kinder in der Schule über Lebensmittel sowie Ernährungs- und Konsumbildung lernen. Die Zustimmungswerte sind über alle teilnehmenden Gruppierungen sehr hoch – sie liegen zwischen 78% (Schüler/-innen) und 94% (Landwirtinnen und Landwirte).

Das Thema hat auch bei den Pädagog(inn)en einen hohen Stellenwert. Für sie sind die Unterrichtsfächer Ernährung und Haushalt, Ernährung und Haushaltsökonomie, die Objektivität der Inhalte, die Wertschätzung der Lebensmittel, die Regionalität beziehungsweise Saisonalität sowie die gesicherte Produktherkunft von sehr großer Bedeutung.

Für die Vermittlung dieser Themen sind vorrangig das Elternhaus und die Schulen/Kindergärten verantwortlich.

Für den Unterricht schlagen die Befragten vor allem mehr Praxisnähe wie Exkursionen auf Bauernhöfe sowie mehr praktisches Arbeiten von Bäuerinnen und Bauern mit den Kindern im Unterricht vor. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien dabei verstärkt zu vermitteln.

“Nur ausgestattet mit dem notwendigen Wissen um Produktionsweisen, nachhaltiges Wirtschaften, Lebensmittelqualität und -herkunft sowie mit der sozialen Kompetenz im eigenen Wirkungsbereich können die Konsument(inn)en von morgen verantwortungsvoll eigene Ernährungs- und Konsumentscheidungen treffen. Die Auseinandersetzung mit der lebenswichtigen Ressource Boden und dem Thema Lebensmittelversorgungssicherheit ist unerlässlich und stellt eine Ergänzung zum Bildungsschwerpunkt ‘Digitalisierung’ dar”, erklärt Schwarzmann abschließend.

Detaillierte Ergebnisse der Online-Befragung sind unter www.baeuerinnen.at zu finden.

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