Schultes: Investitionen in Erneuerbare als ein Gebot der Vernunft

Zwei Drittel aller Biomasseheizkessel allein in Deutschland stammen aus Österreich.

Holz ist ein Multitalent: Neben der technischen Nutzung kann etwa Schadholz als Biomasse energetisch genutzt werden.

Während Politik und Medien zurzeit technisch höchst entwickelte Dieselmotoren wegen deren Abgasen heftig kritisieren, übersieht man offenbar technisch weit weniger ausgereifte Ölheizungen in 613.000 österreichischen Haushalten, die pro Jahr immerhin fast 1,2 Mrd. l rot eingefärbten Diesel als Heizöl e.l. verbrennen, erklärte LK Österreich-Präsident Hermann Schultes in der Sozialpartner-Pressekonferenz zum Thema “Investitionen in eine nachhaltige Zukunft” gestern, 30. August, in Alpbach. Schultes wies darauf hin, dass diese “Uralttechnik” ohne Probleme durch intelligente Heizsysteme sowie Biomasseheizungen ersetzt werden könnte und so Mensch wie auch Natur vor schädlichen Abgasen schützen würde, während eine so einfache und rasch wirksame Maßnahme im Verkehrsbereich, der 7,9 Mrd. l Diesel verbraucht, viel schwerer durchführbar sei.

Erneuerbare Energieträger haben nachweislich positive Effekte nicht nur für Umwelt und Klima, sie schaffen laut Schultes in strukturschwachen ländlichen Regionen rund 20.000 Arbeitsplätze, davon 80 Prozent bei der Bereitstellung der Brennstoffe und etwa 3500 bei den Heizkessel- sowie Ofenherstellern, und generieren Wertschöpfung. Die heimischen Kesselerzeuger seien dabei international führend, was sich an einer Exportquote von 70 Prozent und der Tatsache ablesen ließe, dass zwei Drittel aller Biomasseheizkessel allein in Deutschland wie auch Frankreich aus Österreich stammen. Schultes: “Es ist daher ein Gebot der Vernunft, in Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern zu investieren, sind sie doch, neben allen anderen Vorteilen, auch Voraussetzung dafür, dass Österreich seine beim Klimagipfel in Paris eingegangenen Verpflichtungen erfüllen kann.”

Holz: Technische und energetische Nutzung eng gekoppelt

Das ökologische und ökonomische Multitalent Holz mache diese Zusammenhänge anschaulich, so der LKÖ-Präsident. Von Wald und Holz leben in der gesamten Wertschöpfungskette 300.000 Menschen. Diese erwirtschaften bei einem Exportwert von rund 9,5 Mrd. Euro einen jährlichen Überschuss von 3,8 Mrd. Euro. Die technische Verwendung des Rohstoffes, wie die Erzeugung von Möbeln, Bauholz, Platten oder Papier, ist dabei eng mit der energetischen gekoppelt. “Wie wichtig beide Aspekte sind, zeigt sich derzeit bei Holz von Bäumen, die wegen des Klimawandels vermehrt vom Borkenkäfer befallen wurden, deshalb geschlägert werden mussten und nun als Energieholz verwertet werden können”, so Schultes.

- Bildquellen -

  • Hackschnitzel Feuer: Agrarfoto.com
- Werbung -
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarktnotierungen
31. August 2017
Nächster ArtikelKlimaschutz & Wirtschaft. (K)ein Widerspruch?