Schon 10.000 Unterschriften für den Erhalt des Lebensraums

20 Hektar oder 30 Fußballfelder werden im Durchschnitt der letzten Jahre Tag für Tag in Österreich verbaut. Foto: Wodicka

In Rekordzeit, nämlich in nur drei Wochen, haben über 10.000 besorgte Menschen die Kampagne der Hagelversicherung für den Erhalt des intakten Lebensraumes und der Lebensgrundlage, des Bodens, unterschrieben. Die Österreichische Hagelversicherung machte in den letzten Wochen mit einer Kampagne über City Lights, Print-, Online- und Social Media-Maßnahmen auf den rasanten Bodenverbrauch in Österreich aufmerksam. 20 Hektar oder 30 Fußballfelder werden im Durchschnitt der letzten Jahre Tag für Tag verbaut. Auf der Kampagnenseite www.bodenlos-arbeitslos.at haben sich in Rekordzeit über 10.000 Unterstützer eingetragen.

Masterplan sieht Reduktion des Bodenverbrauchs um 90 Prozent vor

Im Masterplan für den ländlichen Raum einigten sich Landwirtschaftsminister Rupprechter, die Landeshauptleute und der Gemeindebund auf eine tägliche Neuverbauung von maximal 2,5 Hektar pro Tag statt wie bisher 20 Hektar. Das bedeutet  eine Reduktion um 90 Prozent.  Statt 8000 Hektar pro Jahr sollen somit nur noch rund 900 Hektar pro Jahr verbaut werden. Dafür sollen auch leerstehende Immobilien und Gewerbeflächen wieder genutzt werden. Diese sollen durch steuerliche Anreize sowie Förderungen bei der Revitalisierung interessanter werden. Ebenso finden weitere vorgeschlagene Maßnahmen der Österreichischen Hagelversicherung Einzug in den Masterplan. Eine österreichweite Flächenmanagementdatenbank sowie die Umsetzung eines regionalen Baulandmonitorings für eine bodenschonende Siedlungsentwicklung sollen Baulücken, Brachflächen und Potenziale aufzeigen. In einem einheitlichen Bundesraumordnungsgesetz sollen Planungsgrundsätze, -instrumente und Planungspflichten festgesetzt werden. Mit dem Prinzip der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung soll garantiert sein, dass Baulandausweisungen nur noch dann genehmigt werden, wenn die betreffende Gemeinde nachweisen kann, dass keine angemessenen Innenentwicklungspotenziale verfügbar sind.

Positives Zeichen für die Zukunft

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, die Landeshauptleute und der Gemeindebund setzen mit ihrer Forderung nach der 90 %igen Reduktion des Bodenverbrauches ein deutliches Zeichen gegen die dramatischen Folgen der Verbauung in Österreich. Wenn die Entwicklung so fortschreitet, gibt es in 200 Jahren keine Agrarflächen und damit keine heimischen Lebensmittel mehr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, sieht die Maßnahmen im Masterplan für den ländlichen Raum als wichtigen und richtigen Schritt für die Zukunft. „Es muss gelingen, den rasanten Bodenverbrauch in Österreich in den Griff zu bekommen. Wir wollen einen intakten Naturraum, eine gesicherte Lebensmittelversorgung und eine Zukunft für unsere Kinder“, appelliert Weinberger, die Kampagne auch weiterhin auf www.bodenlos-arbeitslos.at zu unterstützen.

- Bildquellen -

  • Bagger Auf Baustelle Bei Erdarbeiten: Wodicka
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