Schmiedtbauers Europablick

TIERTRANSPORTE/UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS
Am Donnerstag, 25.02., fand eine Debatte im Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten statt. Als Tierhalterin möchte ich meinen Nutztieren ein bestmögliches Leben bieten und das soll sich bei Transporten fortsetzten, dafür müssen sie zumindest den europäischen Gesetzen entsprechen. In Österreich gehen wir beim Tierwohl noch einen Schritt weiter als die europäischen Mindeststandards. Mein Anspruch an den Untersuchungsausschuss für Tiertransporte ist, dass wir uns nicht nur mit der reinen Analyse von Fehlern und Verstößen beschäftigen. Ich möchte eine Optimierung für das Tierwohl in ganz Europa erzielen und wichtigen Grundsätzen wie Regionalität und Nachhaltigkeit in der Tierhaltung und der Landwirtschaft umfassend zum Durchbruch verhelfen. Das hilft den Tieren, uns Landwirten und den Konsumenten, die so täglich gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel beziehen können. 

STUDIE ZUR LANDAUFGABE IN DER EU/AGRARAUSSCHUSS
Am Mittwoch, 24.02., wurde im Agrarausschuss eine Studie über die Aufgabe von landwirtschaftlichen Flächen in der EU besprochen. Sie stellt fest: rund 30 % (ca. 56 Mio. ha) der landwirtschaftlichen Flächen in der EU sind zumindest einem mäßigen Risiko der Landaufgabe ausgesetzt – bis 2030 könnten tatsächlich 5 Mio. ha der landwirtschaftlich genutzten Flächen (ca. 2,9 % der aktuellen Nutzungsfläche) aufgegeben werden. Österreich zählt zu den Ländern, die mit am stärksten vom Risiko der Landaufgabe betroffen sind – besonders die Landwirtschaft in den Alpenregionen und in den Bundesländern Steiermark und Kärnten, so die Studienergebnisse. Wir Landwirtinnen und Landwirte haben das Problem, dass wir oft keine Nachfolger mehr für unsere Höfe finden. Denn unsere Junglandwirtinnen und Junglandwirte brauchen Perspektiven und die finden sie oft eher in der Stadt, Stichwort “Landflucht”. Das Wirtschaften auf unseren Höfen muss sich rechnen. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe brauchen realistische europäische Ziele und Standards, ein angemessenes Einkommen, einen fairen Wettbewerb und eine intensive, partnerschaftliche Einbindung bei der Entwicklung gesetzlicher Maßnahmen. Nur so können sie effektiv zum Umwelt-, Klima- und Artenschutz beitragen und Versorgungssicherheit gewährleisten. Denn der ländliche Raum, unsere Regionen und Gemeinden sind das Herzstück Österreichs und müssen unterstützt werden. In der angehängten Präsentation zur Studie könnt ihr euch selbst ein Bild über das Risiko der Aufgabe unserer landwirtschaftlichen Flächen machen.

ONLINE-BEFRAGUNG/EU-KOMMISSION
Die EU-Kommission bietet den europäischen Bürgerinnen und Bürgern, sowie Interessenvertretern und Unternehmen die Möglichkeit, sich zu neuen EU-Strategien und geltenden Rechtsvorschriften zu äußern. Auch diese Woche darf ich wieder auf interessante öffentliche Konsultation aufmerksam machen. Online kann der Kommission die persönliche Meinung zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Rahmen der Farm-to-Fork-Strategie mitgeteilt werden (offen bis zum 12.04.2021). Ebenfalls online kann man an einer Befragung zur Stärkung des Systems der geographischen Angaben (offen bis zum 09.04.2021) teilnehmen.

 

- Bildquellen -

  • Facebook Eu Parlament: EU, Paul Gruber
- Werbung -
AUTOROnline-Bearb. VS
Vorheriger ArtikelLandeskulturfonds: Kredite für Bewässerungsanlagen
Nächster ArtikelEU kündigt Notfallplan für Lebensmittelversorgung an